Falschgeld-Boom in Bayern

München - Seit 14 Jahren sind nicht mehr so viele falsche Banknoten in Bayern entdeckt worden wie in diesem Jahr. Zwar sei die zweite Jahreshälfte noch nicht abschließend ausgewertet worden, sagte Helmut Schäfer vom Bayerischen Landeskriminalamt. Doch rechne er mit der höchsten Zahl seit Einführung des Euro. Allein zwischen Januar und Juli sei die Zahl sichergestellter Blüten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 85 Prozent gestiegen.
Insgesamt geht Schäfer für 2015 von mehr als 10 000 entdeckten falschen Geldnoten aus, vermutlich seien es deutlich mehr. 2014 hatten bayerische Ermittler 9523 Scheine konfisziert. Mitverantwortlich für diese Entwicklung macht Schäfer den anonymen Teil des Internets, das sogenannte Darknet, das den Zugang zu falschem Geld erleichtere. Zugleich unterschätzten manche Betrüger aber, dass das Internet auch den Beamten bei den Ermittlungen helfe. „Man kann zwar anonym einkaufen, man kann das Geld aber nicht anonym ausgeben“, gab der LKA-Sprecher zu bedenken – schließlich falle das Falschgeld heutzutage schnell auf.
„Der Fünfziger ist ziemlich schnell bei der Bank, am Tag darauf meistens schon.“ Besonders oft bringen Betrüger das Falschgeld dort in Umlauf, wo die Preise im niedrigen Eurobereich liegen – in Bäckereien etwa, in Blumenläden oder auch in Nachtclubs. „Man kauft Kleinigkeiten und legt Wert auf das Rückgeld.“ Am häufigsten tauchten Fälschungen von 50-Euro-Noten und 20-Euro-Noten auf.
Wie Sie falsche Scheine erkennen
Der echte Zwanziger hat einen Silberstreifen, der Fünfziger ein aufwendiges Folienelement. Bei echten Scheinen ist das Wasserzeichen zudem in verschiedener Dicke im Papier eingelassen, bei der Fälschung sieht es teilweise aus wie gemalt. Tendenziell sind gefälschte Scheine ganz billig gedruckt und fühlen sich an wie ein Blatt Papier aus dem Drucker.