Fall Schäfer: DFB nimmt den Club nicht ernst

Es bleibt bei vier Spielen Sperre gegen FCN-Torhüter. Manager Bader ist stocksauer: Weil Richter Lorenz mit sechs Spielen Sperre drohte, wurde der Einspruch widerwillig zurückgezogen
von  Abendzeitung
Schichtwechsel: Nachdem Stamm-Halter Raphael Schäfer  seinen Weihnachtsurlaub antreten kann, muss nun Alexander Stephan (r.)  versuchen, den Club-Kasten sauber zu halten.
Schichtwechsel: Nachdem Stamm-Halter Raphael Schäfer seinen Weihnachtsurlaub antreten kann, muss nun Alexander Stephan (r.) versuchen, den Club-Kasten sauber zu halten. © Zink/JüRa

Es bleibt bei vier Spielen Sperre gegen FCN-Torhüter. Manager Bader ist stocksauer: Weil Richter Lorenz mit sechs Spielen Sperre drohte, wurde der Einspruch widerwillig zurückgezogen

FRANKFURT/NÜRNBERG Besser nicht nachfragen, nur wundern! Denn das zieht wenigstens kein weiteres Verfahren für den Club nach sich. „Ich tue gut daran, mich sehr zurückzuhalten ob der DFB-Sportgerichtsbarkeit“, moserte am Freitag Manager Martin Bader völlig perplex nach der mündlichen Verhandlung in Frankfurt im Fall Raphael Schäfer. Weil der Torwart, Bader und Rechtsanwalt Christoph Schickhardt dem – ach so wohlwollenden – Vorschlag von Richter Hans E. Lorenz zähneknirschend folgen mussten, bleibt es bei satten vier Spielen Sperre.

Danke, Herr Vorsitzender!

Schäfer drohte Sperre von sechs Spielen

Lorenz hatte, ohne sich aus Club-Sicht für eine Befragung von Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) großartig zu interessieren, dringend empfohlen, den Einspruch zurückzuziehen. Andernfalls hätte er Schäfer wohl für sechs Partien aus dem Verkehr gezogen: für dessen unbestrittenen und unnötigen Tritt gegen Ex-Cluberer Zvjezdan Misimovic beim 3:2-Sieg in Wolfsburg letzten Samstag.

Nur Schickhardt nahm den Schiri richtig in die Mangel, stieß bei seinem Verhör aber immer auf die Antwort, Schmidt habe die Szene nicht gesehen. Damit wankte Nürnbergs Argumentation einer Tatsachenentscheidung erheblich – obwohl die TV-Bilder Schmidts ausgezeichnete Sicht auf die Szene belegen.

Bader sauer: "Bin völlig konsterniert"

„Ich bin völlig konsterniert ob dieser Veranstaltung“, sagte Bader nach der rund 90-minütigen Sitzung. Und: „Hätte der Schiedsrichter gesagt, er habe es falsch gesehen, dann wäre so ein Fehler auch nur menschlich. Ich habe das alles so wahrgenommen, dass man unserer Argumentation von der ersten bis zur letzten Minute nicht folgen wollte.“ Über eine interne Geldstrafe für Schäfer wollte sich Bader nicht äußern.

Somit wird am heutigen Samstag gegen Freiburg Alexander Stephan („Raus gehen und Gas geben“) sein Erstliga-Debüt geben. In dieser Saison stand der 23-Jährige fünf Mal bei den Regionalliga-Amateuren im Kasten, musste fünf Mal hinter sich greifen. An Vorschusslorbeeren mangelt es ihm nicht. „Er macht einen sehr guten Eindruck“, lobte Schäfer. Stephans Ex-Trainer Michael Fuchs: „Er kann ein zweiter Andy Köpke werden.“

Mit "Köpke junior" im Tor kann nichts schief gehen

Mit „Köpke junior“ im Tor kann dann ja wohl nix schief gehen gegen Freiburg, Dortmund, den HSV und Köln. Schäfer hat jedenfalls schon Winterpause. Markus Löser

Wie der ehemalige Cluberer Ivica Banovic die Chanen seiner Freiburger in Nürnberg sieht, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung

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