Fahranfänger rast mit Auto in die Alz - und stirbt
ALTÖTTING - Fabian D. kam von der Spritztour nicht zurück: Er und sein Freund rasten am Mittwochabend bei Mehring (Kreis Altötting) in einem Auto neben der Alz - plötzlich raste das Auto in den Fluss. Der Beifahrer konnte sich retten. Fabian D. nicht.
Um 21. 50 Uhr fuhr Fabian D. am Steuer eines giftgrünen Suzuki Swift neben der Alz auf einem Kiesweg. Eine geheime Spritztour mit seinem Freund Sebastian G. Die 18-Jährigen hatten den Wagen nicht zugelassen und waren deshalb nachts mit dem Schrottauto voller Aufkleber auf den Hinterfenstern unterwegs. Warum sie plötzlich vom Weg abkamen, ist nicht klar. Polizist Walter Schneidermeier kann sich aber denken, was passierte: "Sie waren ziemlich flott unterwegs", sagt der stellvertretende Dienststellenleiter der Burghausener Polizei. "Vermutlich zu schnell."
Fest steht: Das Auto kam ins Schleudern, fuhr nach rechts ab und riss den Maschendrahtzaun zwischen Fluss und Kiesweg entzwei - das Auto raste die steile Böschung hinab und landete in der Alz - an dieser Stelle ist der Fluss ein Kanal, das Wasser fließt schnell.
Eine Frau half dem Beifahrer aus dem Wasser
Das Auto begann zu sinken. Sebastian G. kroch irgendwie aus dem Wrack heraus und schwamm ans rechte Ufer. Nach etwa 100 Metern traf er eine Frau, die dort mit ihrem Hund spazieren war. Sie half ihm aus dem Wasser.
Doch wo war Fabian? Noch immer im Auto, das mittlerweile auf den Grund gesunken war. Durch die Strömung trieb der Suzuki ab, die Taucher der Wasserwacht fanden ihn erst 700 Meter von der Unfallstelle flussbabwärts. Fabian D. war im eiskalten Wasser ertrunken.
Bei der Bergung waren rund 50 Feuerwehrleute und über 30 Männer der Wasserwacht im Einsatz - sieben von ihnen tauchten den Fluss ab. Aus der Luft suchte ein Polizeihubschrauber nach dem Auto. Von der Brücke aus schauten viele Schaulustige der Bergung zu - wie viele von ihnen kannten wohl Fabian D.?
tg
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