Fahndung nach Soldat Christoph R. - Neuer Verdächtiger!

Gut drei Wochen nach dem Raubmord an einem 72-jährigen Rentner und dem brutalen Überfall auf eine 17-Jährige in Bad Reichenhall ist die Polizei nun sicher, den wahren Täter zu kennen. Die Fahndung nach ihm läuft bereits
Bad Reichenhall - Zwei Tatverdächtige musste die Kripo wieder laufenlassen, jetzt sind sich die Fahnder sicher, dass sie an dem richtigen Mann dran sind. Die Polizei veröffentlicht ein Foto und den Namen des Verdächtigen. Es handelt sich um den 20-jährigen Soldaten Christoph R.
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Die Pressemitteilung der Polizei:
Nach weiterführender Überprüfung neuer Hinweise fokussierten sich die Ermittlungen der SOKO 14. Juli im Laufe des vergangenen Wochenendes auf den 20-jährigen Christoph R.. Dieser verrichtete als Soldat Dienst in der Bundeswehrkaserne Bad Reichenhall. Mit richterlicher Anordnung wurde am Sonntagabend eine Durchsuchung seiner Stube und seines Schrankes in der Unterkunft durchgeführt. Dabei wurde die mutmaßliche Tatkleidung gefunden.
Die ersten kriminaltechnischen Untersuchungen der noch in der Nacht an die Rechtsmedizin München übergebenen Spuren ergaben, dass sich an sichergestellten Bekleidungsstücken Blutanhaftungen beider Opfer befanden. Die relevanten Gegenstände sind mit hoher Wahrscheinlichkeit dem R. zuzuordnen. Nach bisherigen Erkenntnissen befindet sich der Mann auf der Flucht und ist derzeit unbekannten Aufenthalts.
Nach einem am 18.07.14 in Hammelburg/Unterfranken beendeten dienstlichen Aufenthalt begab er sich, vermutlich per Bahn, zu seinem Heimatort Morbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich, Rheinland Pfalz. Dort verliert sich seine Spur am Dienstag, 22.07.14. Nach aktuellem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass er an diesem Tag von Frankfurt nach Norwegen geflogen ist. Über eine mögliche weitere Reisebewegung ist nichts bekannt.
Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe:
R. ist 20 Jahre alt, 173 cm groß, sportlich schlanke Statur, blau/grau/grüne Augen, dunkelblonde, zuletzt kurze Haare, die jedoch auch abrasiert sein könnten. Möglicherweise führt er einen Bundeswehrrucksack mit sich. Über Bekleidung ist nichts bekannt. - Wer hat den Gesuchten seit Dienstag 22.07.14 gesehen? - Wer kann Hinweise auf mögliche Aufenthaltsorte geben?
Bei einem vermuteten Erkennen des Mannes wird um sofortige Verständigung der Polizei über Notruf 110 gebeten. Von einer Kontaktaufnahme mit einem Verdächtigen wird aus Sicherheitsgründen dringend abgeraten.
Die Ermittler sind sich anscheinend diesmal völlig sicher, dass es sich bei dem jungen Mann, nach dem jetzt gefahndet wird, um den Täter handelt.
Die Beamten haben bereits vor einigen Tagen die Tatwaffe, ein feststehendes Messer, und die Handtasche des zweiten Opfers, einer 17-jährigen Schülerin, in einem Wald bei Bad Reichenhall gefunden. Darauf wurden DNA-Spuren gefunden. Möglicherweise ist die Polizei so dem Täter auf die Spur gekommen.
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In der letzten Woche hatten die Ermittler einen 21-Jährigen festgenommen, der dem mann auf dem Phantombild zum Verwchseln ähnlich sieht. Doch die neue Beweise haben den jungen Mann umfassend entlastet, heißt es bei der Polizei. Daher musste er aus der U-Haft entlassen werden.
Im Zuge der Ermittlungen nach dem Mord und dem brutalen Überfall hat die Polizei erstmals in Bayern eine neue Technik eingesetzt: Die Ermittler haben eine sogenannte "Cloud" eingerichtet, ein Internet-Upload-Portal, auf das man Bild- und Videodateien übertragen kann. Da die Verbrechen in der Nacht des WM-Finales stattfanden und viele Leute auch in Reichenhall Fotos und Videos von Partys in den Straßen gemacht haben, hofft die Polizei so, neue Erkenntnisse zum Hergang der Taten zu gewinnen. Auf die Dateien haben nur die Ermittler der Sonderkommission Zugriff.
In der Nacht auf 14. Juli hatte ein Unbekannter in der Reichenhaller Fußgängerzone einen 72 Jahre alten Rentner getötet. Passanten fanden ihn gegen 3.00 Uhr morgens regungslos auf der Poststraße liegend. Der Mann hatte gegen 2.30 Uhr die Bar "P 42" verlassen. Kurz nach 3.00 Uhr rief eine 17-Jährige einen Bekannten um Hilfe. Die Schülerin war mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von einer Gaststätte in der Ludwigsstraße, als sie in der Berchtesgadener Straße überfallen und niedergestochen wurde. Anhand der Spuren weiß die Polizei sicher, dass es sich dabei um denselben Täter andelt.