Experte: IS-Anschläge auf Türken in Europa neu

London/Waldkraiburg (dpa/lby) - Die Anschläge auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber im oberbayerischen Waldkraiburg durch einen mutmaßlich islamistischen Täter sind nach Angaben des renommierten Extremismusforschers Peter Neumann neu. Es sei das erste Mal, dass ein Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat türkische Ziele in Europa ins Visier genommen habe.
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Extremismusforscher Peter Neumann. Foto: Ina Fassbender/dpa/Archivbild
dpa Extremismusforscher Peter Neumann. Foto: Ina Fassbender/dpa/Archivbild

London/Waldkraiburg (dpa/lby) - Die Anschläge auf Geschäfte türkischstämmiger Inhaber im oberbayerischen Waldkraiburg durch einen mutmaßlich islamistischen Täter sind nach Angaben des renommierten Extremismusforschers Peter Neumann neu. Es sei das erste Mal, dass ein Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat türkische Ziele in Europa ins Visier genommen habe. "Es ist wirklich ungewöhnlich, dass er sich gegen Türken gewendet hat", sagte der Politikwissenschaftler am King's College in London.

"Anschläge auf türkischstämmige Menschen ohne kurdischen Hintergrund sind in Europa eine wirkliches Novum", erklärte Neumann. "Mehr Sinn hätte es gemacht, wenn es Anschläge auf Kurden gegeben hätte, das waren ja die Hauptfeinde des IS." Hintergrund der neuen Zielrichtung könne die schärfere Gangart der türkischen Regierung gegen den IS sein, vor allem auch in der grenznahen syrischen Provinz Idlib.

Dass die Anschläge sich gegen türkische Bewohner richteten und nicht gegen offizielle türkische Einrichtungen wie eine Botschaft, lasse auf einen hohen Grad der Radikalisierung schließen. Der mutmaßliche Täter habe damit die Menschen als Vertreter des türkischen Staates und als mitverantwortlich für dessen Politik betrachtet.

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