Ex-Polizist im Blutrausch
Tragödie in Augsburg: Erst schießt er seine Ex-Freundin nieder – dann richtet sich ein Ex-Polizist mit seiner Dienstpistole selbst. Die 53-jährige Verwaltungsangestellte kam in die Klinik und ist außer akuter Lebensgefahr.
AUGSBURG Der ehemalige Polizist lauerte am Mittwochmorgen auf dem Parkplatz vor dem Klinikum Augsburg seiner Ex-Freundin auf. Als die 53-jährige Verwaltungsangestellte ausstieg, zog Günther K. eine Pistole und schoss sie eiskalt nieder. Anschließend flüchtete der 58-Jährige. In seiner Wohnung im Steppach im Landkreis Augsburg schoss er sich später selbst eine Kugel in den Kopf.
Verzweifelt versuchte sich die 53-Jährige, zwischen den geparkten Autos zu verstecken. Günther K. hatte sie auf dem Weg zur Arbeit abgepasst, eine Pistole gezogen und sofort abgedrückt. In blindem Hass zog der seit 2004 frühpensionierte Polizist immer wieder den Abzug durch. Eine Kugel durchschlug den Kotflügel eines geparkten Mercedes, eine weitere die Heckscheibe eines Toyota.
Filmreife Szene
Zwei der Kugeln trafen aber auch das Opfer in Brust und Bauch. Blutend brach das Opfer auf dem Parkplatz zusammen. Zeugen beobachteten, wie der Amokschütze in seinen Wagen sprang und mit quietschenden Reifen davonbrauste.
Ein Notarzt aus dem Klinikum versorgte die 53-jährige Verwaltungsangestellte. Sie wurde im Klinikum sofort notoperiert. Inzwischen schwebt sie nicht mehr in akuter Lebensgefahr.
Jagd nach einem ehemaligen Kollegen
Unterdessen lief in Augsburg und Umgebung eine Großfahndung nach dem Täter an. Zeugen hatten sich das Kennzeichen seines Wagens gemerkt: Schnell war klar, dass die Polizei auf der Jagd nach einem ehemaligen Kollegen waren.
Da Günther K. noch immer bewaffnet und als äußerst gefährlich eingestuft wurde, forderte die Augsburger Kripo schwer bewaffnete Beamte einer Spezialeinheit aus München an. Die Polizisten umstellten das Haus in Steppach, in dem der 58-Jährige wohnte und riegelten die Nachbarschaft ab.
Maschinenpistolen und schusssichere Westen
Mit Maschinenpistolen im Anschlag und schusssicheren Westen stürmten die Polizisten wenig später die Wohnung. In einem der Zimmer lag der 58-Jährige blutüberströmt am Boden. Der Amokschütze hatte sich selbst gerichtet und mit seiner Pistole eine Kugel in den Kopf geschossen.
Was den Amoklauf des Ex-Polizisten ausgelöst hat, ist noch unklar. Das Paar hatte sich bereits vor einiger Zeit getrennt.
MC, RORE