Ex-Mönch: Kirche geht "an Realität der Gesellschaft vorbei"

Die römisch-katholische Kirche hat sich aus Sicht des früheren Benediktinermönchs Anselm Bilgri inzwischen meilenweit von den meisten Menschen entfernt. "Das geht alles völlig an der Realität der Gesellschaft vorbei", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. Er selbst trat Ende 2020 aus seiner alten Kirche aus - und in die altkatholische ein. Dort ist der 68-Jährige, der im vergangenen Jahr seinen langjährigen Partner Markus heiratete, inzwischen wieder als Priester tätig. "Ich wollte in einer Kirche sein, in der ich mit meinem Mann verheiratet sein kann", sagte er.
dpa |
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Anselm Bilgri, ehemaliger Mönch.
Anselm Bilgri, ehemaliger Mönch. © Matthias Balk/dpa/Archivbild
München

Papst Franziskus hat ihn nach Angaben Bilgris inzwischen ganz offiziell aus dem Klerikerstand der römisch-katholischen Kirche entlassen, nachdem er die Kirche über seinen Übertritt zu den Altkatholiken informiert hatte. "Ich war höflich und habe Kardinal Marx einen Brief geschrieben, meinem früheren Abt und dem jetzt so umstrittenen Prälat Wolf, in dem ich meinen Übertritt zu den Altkatholiken mitgeteilt habe. Eine Antwort vom Kardinal kam nicht, aber ein Schreiben vom Papst aus Rom, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich aus dem Klerikerstand entlassen bin - auf Latein!", sagte Bilgri. "Diese Amtsträger sind in solch einer Blase und folgen nur ihren eigenen Regeln, die nehmen gar nichts anderes mehr wahr."

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3 Kommentare
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  • Rosinerl am 27.05.2022 08:42 Uhr / Bewertung:

    Schön wäre es halt, wenn man noch genauere Infos darüber bekommt, was er konkret meint.

  • Graf Rotz von Falkenschiss am 26.05.2022 14:42 Uhr / Bewertung:

    Herr Bilgri möchte mal wieder in der Zeitung stehen damit er nicht ganz vergessen wird und damit seine Einnahmen weg brechen.

  • aynRand am 26.05.2022 12:22 Uhr / Bewertung:

    Strukturen, also Unternehmen, Staaten, Glaubensgemeinschaften, Vereine, etc. werden immer von ihren Mitgliedern finanziert. Mit zunehmender Größe schwindet Transparenz, macht sich Korruption breit, und Entscheidungen werden entgegen den Interessen der Mitglieder gefasst und durchgesetzt. Insofern kann die hier beschriebene Erfahrung nicht überraschen.

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