Ex-Geschäftsführer von Bernet verhaftet
Prozess um geklaute 13 Tonnen Tiefkühlfleisch: Angeklagter sitzt wegen Fluchtgefahr im Knast.
NÜRNBERG Rund 13 Tonnen Fleisch (Wert: 100.000 Euro) stahlen Ex-Mitarbeiter der Traditionsfirma Bernet aus einem Kühlhaus in Boxdorf. Im Prozess am Nürnberger Amtsgericht kam gestern statt dem Urteil eine Überraschung: Die Handschellen klickten beim Ex-Geschäftsführer Johannes H. (42), einem der vier Angeklagten.
Wegen dringenden Tatverdachts und Fluchtgefahr hatte Staatsanwalt Thomas Rozor die Festnahme beantragt, „da eine mehrjährige Haftstrafe droht“. Auch drohe der Widerruf einer einjährigen Bewährungsstrafe wegen Vermögensdelikten. „Von Fluchtgefahr kann keine Rede sein“, empörte sich H.s Verteidiger Thomas Dolmany vergebens, der Angeklagte sei an allen vier Prozesstagen erschienen: „Er hat kein Ticket nach Kuba.“.
Johannes H., stets elegant im Nadelstreifenanzug, soll den Weiterverkauf der Ware mitorganisiert haben. Was er bestreitet. Zum Beweis, dass man ihm „die Sache reindrücken will“, benannte er gestern zwei Zeugen, die in „Uschi’s Bar“ entsprechende Gespräche zwischen zwei Mitangeklagten und einem „gelockten, weißhaarigen Anwalt“ gehört haben sollen. Doch die Zeugen waren gestern nicht auffindbar. Der Prozess geht im Juni weiter. cis
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