Ex-Generalmusikdirektor Wang freigesprochen
WÜRZBURG - Dem 50-Jährigen war vorgeworfen worden, er habe eine 22-jährige Musikstudentin zu sexuellen Handlungen gezwungen. Jetzt ist der Dirigent vom Würzburger Landgericht freigesprochen worden.
Der ehemalige Generalmusikdirektor (GMD) des Würzburger Mainfranken Theaters, Jin Wang, ist vom Würzburger Landgericht am Dienstag vom Vorwurf der sexuellen Nötigung freigesprochen worden.
Dem 50-jährigen Dirigenten war vorgeworfen worden, eine 22-jährige Musikstudentin am 20. Mai 2007 im Treppenhaus vor ihrer Wohnung zu sexuellen Handlungen gezwungen zu haben. Die 1. Strafkammer des Würzburger Landgerichts sah sich nach neun Verhandlungstagen nicht von der Schuld des Angeklagten überzeugt. „Nicht wegen erwiesener Unschuld, sondern wegen nicht ausräumbarer Zweifel“ sei der Freispruch erfolgt, betonte der Vorsitzende Richter Claus Barthel.
Wang hatte die Vorwürfe stets abgestritten. Nach Angaben des 50-Jährigen war der sexuelle Kontakt von der Studentin ausgegangen. Er will sich dadurch belästigt gefühlt haben. „Ich bin unschuldig und das Opfer einer politischen Intrige. Ich hatte kein sexuelles Interesse an ihr“, sagte der Dirigent. Die Stadt Würzburg hatte das Ermittlungsverfahren ins Rollen gebracht, das bei der fristlosen Entlassung des GMD Ende 2008 eine wichtige Rolle spielte.
Die Kündigung wurde später vor dem Arbeitsgericht in eine einvernehmliche Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Zahlung einer Abfindung in Höhe von 105.000 Euro an Wang umgewandelt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine 18-monatige Freiheitsstrafe auf Bewährung wegen sexueller Nötigung gefordert.
dapd
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