Ever-Green vom Norisring: Jamie strahlt mit den Sternen

Vorjahressieger triumphiert auch im Mercedes-Jahreswagen beim „besten Tourenwagen-Rennen, das es je gab“. Scheider mit Fieber, aber ohne Fortune
von  Abendzeitung
Hoch den Pott: Mercedes-Pilot Jamie Green nach seinem zweiten Sieg am Norisring in Folge.
Hoch den Pott: Mercedes-Pilot Jamie Green nach seinem zweiten Sieg am Norisring in Folge. © Jürgen Rau/Zink

Vorjahressieger triumphiert auch im Mercedes-Jahreswagen beim „besten Tourenwagen-Rennen, das es je gab“. Scheider mit Fieber, aber ohne Fortune

NÜRNBERG Jamie Green hat in einer echten Sternstunde die Mercedes-Siegserie auf dem Norisring ausgebaut und dem Rivalen Audi bei dessen Heimspiel die siebte Niederlage in Folge beigebracht. In einer spektakulären Schlussphase des dritten Laufs zur Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) setzte sich der Vorjahressieger aus Großbritannien diesmal sogar in einem „Jahreswagen“ vor seinem kanadischen Teamkollegen Bruno Spengler sowie den beiden Audi-Piloten Mattias Ekström und Timo Scheider durch. Jamie, der Ever-Green vom Norisring.

„Das war das beste Tourenwagen-Rennen, das es je gab. Ich bin begeistert, dass es so geklappt hat“, schwärmte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, nachdem Green erst zwei Runden vor Schluss die Führung von Titelverteidiger Timo Scheider übernommen hatte. „Ich kann es gar nicht in Worte fassen“, strahlte der 27-Jährige nach dem fünften DTM-Erfolg seine Karriere.

Green hatte zu Beginn des Jahres seinen Platz in einem Neuwagen an Ralf Schumacher verloren, der als Sechster seine ersten drei Punkte holte.„Es ist schön, dass ich es meinen Kritikern gezeigt habe“, sagte Green und meinte zu Haug mit einem Grinsen: „Nicht so schlecht, oder?" Haugs Antwort: „Du bist der Allergrößte.“ Schumacher hatte sich in seinem bislang besten DTM-Qualifying eigentlich erstmals unter die besten Vier geschoben, dabei allerdings unerlaubter Weise zwei Runden zu viel gedreht. Die Rennleitung stufte den Kerpener vier Stunden nach dem Qualifying auf Startplatz acht zurück.

Verlierer Scheider: "Jetzt muss ich erst mal ins Bett"

Audi muss auch zum 100-jährigen Firmenbestehen weiter auf den ersten Sieg am Norisring warten, seit der Franzose Laurent Aiello 2002 in einem ähnlich spannenden Finale „Mr. DTM“ Bernd Schneider niedergerungen hatte.

Scheider, der mit 38 Grad Fieber von der Pole Position ins Rennen gegangen war, behauptete zumindest mit 17 Punkten und einem Zähler vor Spengler (16) die Führung in der Gesamtwertung. „Ich war am Ende nicht mehr so schnell, wie ich es gerne gehabt hätte. Ich hätte mir gewünscht, dass ich die Führung auch noch in den letzten Runden gerettet hätte – aber jetzt muss ich erst mal ins Bett“, sagte Scheider, der nach Green auch noch Spengler und Teamkollege Ekström passieren lassen musste. Green hat, wie Lausitz-Sieger Paffett, jetzt 14 Zähler auf dem Konto.

Insgesamt kamen am gesamten Wochenende 132000 Zuschauer zum „fränkischen Monte Carlo“ am Dutzendteich. Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise nur 8000 weniger als im Vorjahr.

Alles was sonst noch am Norisring passierte und wie ein AZ-Reporter seine Feuertaufe in Sachen Motorsport erlebte, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Montag, 29. Juni"

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