Ever-Green

Mercedes-Pilot feiert vor 132.000 Fans dritten Sieg in Folge am Norisring – ein Hochzeitsgeschenk für Ginny. Ekström hält die Audi-Fahne hoch
von  Abendzeitung
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Illustration © Wolfgang Zink

Mercedes-Pilot feiert vor 132.000 Fans dritten Sieg in Folge am Norisring – ein Hochzeitsgeschenk für Ginny. Ekström hält die Audi-Fahne hoch

NÜRNBERG Mit diesem Hattrick am Norisring hat sich Jamie Green endgültig zum Herrn der Ringe gekrönt. Gestern triumphierte der britische Mercedes-Pilot zum dritten in Folge im fränkischen Monte Carlo – und vor insgesamt 132.000 Zuschauern an den drei Renntagen mit dem selben Auto. „Brillant! Was für ein Wochenende“, brüllte Green nach der Zieldurchfahrt bei dem prestigeträchtigen Saison-Highlight des Deutschen Tourenwagen Masters in den Boxenfunk.

"Auf dieser Strecke kann man leicht einen Fehler machen"

„Ich bin sehr glücklich“, schlug der Ever-Green vor der Steintribüne wenig später etwas leisere Töne an. Schließlich kann er den Juli durchaus als Wonnemonat feiern. Denn jetzt gibt’s quasi als Zugabe auch noch einen Ehering. „Diesen Sieg widme ich meiner Freundin Ginny“, strahlte der 28-Jährige. Klar doch, am 14. Juli läuten die Hochzeitsglocken. „Drei Siege in Folge sind doch ein schönes Geschenk zur Hochzeit“, grinste Green schelmisch.

Strahlende Gesichter also bei Mercedes. Denn Bruno Spengler baute mit Platz drei seine Führung in der Gesamtwertung weiter aus. Dagegen muss Konkurrent Audi beim Heimspiel in Nürnberg weiter auf den ersten Sieg seit 2002 (damals durch den Franzosen Laurent Ariello) warten. Mattias Ekström war als Zweiter bester „Audianer“, konnte aber Greens flotten Dreier nicht verhindern. In den letzten Runden wehrte er alle Angriffe von Ekström ab. „Das war nicht leicht, Mattias war mir dicht auf den Fersen. Auf dieser Strecke kann man leicht einen Fehler machen“, sagte Green nach seinem insgesamt sechsten DTM-Sieg.

Green schob sich mit 22 Punkten auf Platz zwei der Gesamtwertung, an deren Spitze Spengler seinen Vorsprung auf zehn Zähler ausbaute. „Ich bin nicht enttäuscht, es sind sechs wichtige Punkte. Für die Meisterschaft sieht es jetzt ganz gut aus“, sagte der Kanadier. Ekström (21) machte lediglich zwei Zähler auf Spengler gut.

"Das war ein geiles Rennen"

„Ein bisschen Enttäuschung darf doch sein“, sagte der Schwede, nachdem er in den letzten Runden keinen Weg an Green vorbei gefunden hatte: „Natürlich hätte ich für unsere Fans gerne den Sieg nach Hause gebracht.“ Sein Teamchef Hans-Jürgen Abt war dennoch zufrieden. „Das war ein geiles Rennen, schade, dass es nicht geklappt hat. Aber so ist Racing.“ Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich erklärte: „Wir haben das Maximum rausgeholt, es ist wichtig, dass wir wieder da sind.“

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug war erleichtert, den Konkurrenten aus Ingolstadt, nur 90 Kilometer von dessen Konzernzentrale, wieder in Schach gehalten zu haben. „Das war knapp“, sagte Haug. „Es hätte auch andersrum ausgehen können, das muss man ehrlich sagen. Denn Audi war hier durchaus siegfähig.“

Und die Saison ist noch lang – Nürnberg war erst die vierte Station – und wird möglicherweise sogar noch um ein Rennen erweitert wird. Denn angeblich plant die DTM-Dachorganisation ITR, am 31. Oktober in Adria/Italien die große Lücke zwischen den Läufen in Hockenheim (17. Oktober) und Shanghai (28. November) mit einem zusätzlichen Rennen zu verkürzen. Jamie Green sollte sich mit der genauen Terminierung seiner Flitterwochen also erst noch einmal ein bisschen Zeit lassen. Gerhard Schmid

Mehr über die DTM am Norisring und wie sich die fränkischen Lokalmatadore geschlagen haben lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Montag, 5. Juli

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