Eventmanager wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Vor siebeneinhalb Monaten sind sechs Menschen nach einem verheerenden Brand auf einem Bauernhof in Schneizlreuth gestorben, 20 wurden verletzt. Jetzt muss sich der Inhaber einer Eventagentur vor Gericht verantworten.
von  dpa
Bei dem Brand in dem Eventhotel in Schneizlreuth gab es sechs Tote und 20 Verletzte.
Bei dem Brand in dem Eventhotel in Schneizlreuth gab es sechs Tote und 20 Verletzte. © dpa

Traunstein/Schneizlreuth - Siebeneinhalb Monate nach einem verheerenden Brand mit 6 Toten und 20 Verletzten im oberbayerischen Schneizlreuth muss sich der Inhaber einer Eventagentur vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47-Jährigen fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vor. Es war das folgenschwerste Brandunglück in Bayern seit fast 30 Jahren. Am Montag beginnt vor dem Landgericht Traunstein der Prozess.

Der Geschäftsführer der Eventagentur hatte in Schneizlreuth einen denkmalgeschützten Bauernhof gepachtet. Er brachte dort regelmäßig Teilnehmer von Abenteuerurlauben unter. In der Nacht zum 23. Mai 2015 schliefen dort 54 Frauen und Männer. 47 von ihnen waren Mitarbeiter einer Firma, die aus Anlass ihres 50-jährigen Bestehens der Belegschaft Wochenendtrips in die Alpen spendiert hatte. Sechs Männer erstickten bei dem Feuer im Dachgeschoss des Gebäudes, 20 Gäste wurden teils schwer verletzt.

Die Brandgutachten ergaben, dass das Feuer in einem Wäscheschrank im Obergeschoss ausgebrochen war. Für die Verteidiger des 47-Jährigen steht fest, dass es sich um fahrlässige oder gar vorsätzliche Brandstiftung handelt. Die Staatsanwaltschaft aber wirft dem Firmeninhaber vor, die Gäste ohne Genehmigung untergebracht zu haben.

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