"Etwas ganz Großes"
FÜRTH - Einladung zum Spiel gegen die Ukraine - Greuther Fürths künftiger kroatischer A-Nationalspieler Ivo Ilicevic strahlt: "Ein Traum für jeden Profi." Aber Trainer Benno Möhlmann mahnt: „Er muss noch konzentrierter arbeiten.“
Er gab gestern schon mal kräftig Gas. Mit seinem weißen Audi Coupé schoss Ivo Ilicevic nach dem Vormittagstraining vom Spieler-Parkplatz hin zum Eingang der Haupttribüne und zwar in Michael-Schumacher-Manier und in Rekordzeit. Greuther Fürths Mann mit der Nummer neun schwebt seit Sonntag auf Wolke sieben.
„Es ist was ganz Großes, ein Traum für einen jeden Profi“, kommentierte der 21-Jährige die Berufung ins Aufgebot der kroatischen A-Nationalmannschaft (AZ berichtete). Die Einladung kam per Post an die Fürther Geschäftsstelle. „Ich habe es am Sonntag erfahren, eine nette Zugabe zu unserem 4:0-Sieg in Oberhausen“, freute sich der gebürtige Aschaffenburger über das Schreiben seines Nationaltrainers Slaven Bilic. Am 11. Oktober geht’s in Kiew gegen die Ukraine und vier Tage später in Zagreb gegen Andorra, WM-Qualifikation statt Benefiz-Kick gegen den VfL Wolfsburg. Ivo startet durch, aus der Zweiten Liga in Richtung große Fußballwelt.
„Die Berufung sollte ihm Auftrieb geben"
Nach holprigen Start zum Saisonauftakt hat sich der Kroate ständig gesteigert und sich so in Fürth durchgebissen Nun kann er zum dritten A-Nationalspieler bei den Greuthern aufsteigen. Keeper Stephan Loboué (Elfenbeinküste und Verteidiger Asen Karaslavov (Bulgarien ) haben es ihm bis dato vorgemacht. „Er soll sich einfach über die Einladung freuen, Erfahrungen sammeln und sich dennoch voll auf die Einsätze bei uns konzentrieren. Wenn er es schafft, seine Fähigkeiten über 90 Minuten abzurufen, wird er auf kurz oder lang sicher den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen“, ist sich Benno Möhlmann sicher.
Die deutliche Betonung auf „wenn“ war herauszuhören. Der Zeigefinger für das Mittelfeldtalent (elf U-21-Einsätze) sichtbar. „Die Berufung sollte ihm Auftrieb und einen Schub geben, noch konzentrierter zu arbeiten. Er ist einfach noch zu leichtfertig in seinen Bemühungen“, schwingt beim väterlichen Rat des Trainers auch deutlich Kritik mit.
"Wir wollen wieder zu Null spielen"
Im Januar 2008 wurde Ivo vom damaligen Fürther Trainer Bruno Labbadia aus Bochum geholt und zunächst bis Saisonende ausgeliehen. Mittlerweile wurde die Vereinbarung mit dem VFL bis Juni 2009 verlängert. Für Bochum absolvierte Ivo 25 Bundesliga-Einsätze (zwei Tore). Am Sonntag (14 Uhr) gegen den VfL Osnabrück bestreitet er seinen 18. Zweitliga-Einsatz. Ein 6:3 wie beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams am 2. Dezember 2007 wird es laut Ilicevic nicht geben: „Wir wollen, wie schon gegen Oberhausen, zu Null spielen.“ Also 6:0? Da lacht Ivo und gibt Gas. Mit seinem Flitzer in Richtung internationale Zukunft.