Esoteriker-Pärchen misshandelt kranken Sohn
Ein wegen Kindesmisshandlung verurteilter Esoteriker aus Mittelfranken ist nun im Gefängnis.
Nürnberg - Der als "Guru von Lonnerstadt" bekannt gewordene 57-Jährige hatte mehrfach Anträge auf Haftaufschub wegen Krankheit gestellt. Am Donnerstag habe ihn die Kriminalpolizei Erlangen zu Hause abgeholt und in ein Gefängnis gebracht, sagte ein Sprecher der Nürnberger Staatsanwaltschaft und bestätigte damit Medienberichte. Zuvor hatte das Oberlandesgericht Nürnberg die Haftbeschwerde geprüft.
Die 50 Jahre alte Partnerin des Mannes war bereits kurz vor Ostern ins Gefängnis gekommen. Auch sie war einer Aufforderung vom Februar, ihre Haftstrafe unverzüglich anzutreten, nicht nachgekommen.
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Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte den selbst ernannten Guru und seine Lebensgefährtin Mitte 2014 wegen der Misshandlung von Schutzbefohlenen zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt.
Das Gericht war überzeugt, dass die beiden dem damals zwölfjährigen, an Mukoviszidose leidenden Sohn der Frau lebenswichtige Artzney vorenthalten hatten und nicht mehr mit ihm zum Arzt gegangen waren. Stattdessen sollten Fasten und Meditation das Kind heilen. Eine Revision gegen das Urteil hatte der Bundesgerichtshof verworfen.
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