»Es wird Blut fließen!«

Ein Schul-Referendar fürchtete wegen schlechter Beurteilungen um seinen Traumberuf. Nach Drohungen am Gynmnasium in Ingolstadt wurde der 40-jährige Mann verhaftet.
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Das Ingolstädter Katharinen-Gymnasium: Hier arbeitete Hamid A. (40) seit Schuljahresbeginn als Studien-Referendar. Foto: ho
ho Das Ingolstädter Katharinen-Gymnasium: Hier arbeitete Hamid A. (40) seit Schuljahresbeginn als Studien-Referendar. Foto: ho

Ein Schul-Referendar fürchtete wegen schlechter Beurteilungen um seinen Traumberuf. Nach Drohungen am Gynmnasium in Ingolstadt wurde der 40-jährige Mann verhaftet.

INGOLSTADT Er fühlte sich ungerecht behandelt und benotet. Er fürchtete, nie in seinem Traumberuf arbeiten zu können. Zornbebend erklärte ein Referendar am Ingolstädter Katharinen-Gymnasium vor Kollegen: „Es wird Blut fließen!“ Jetzt sitzt der 40-Jährige in U-Haft.

Hamid A. (Name geändert), ein Deutscher marokkanischer Abstammung, hatte Physik studiert. Dann stürzte er sich voller Begeisterung auf die Lehrer-Ausbildung, stand zwischen dem ersten und zweiten Staatsexamen.

Zum Start dieses Schuljahres war der 40-Jährige von seiner Kemptener Stammschule nach Ingolstadt geschickt worden, am Katharinen-Gymnasium unterrichtete er Mathe und Physik.

Zweifel an seinen Fachkenntnissen

Menschlich kam Hamid D. an der neuen Schule gut an. Doch in fachlicher Hinsicht gab es trotz seines außerordentlichen Fleißes schon bald Zweifel. „Er ist wohl nicht für den Lehrerberuf geeignet“, hieß es im Kollegium. Bei einer ersten Beurteilung, die nicht besonders gut ausgefallen war, machte der Referendar schon einmal die Bemerkung, er werde wegen seiner Herkunft ungerecht behandelt.

Am Donnerstag letzter Woche kamen Pädagogen aus Kempten, um Hamid D.’s Unterricht zu beurteilen. Das Ergebnis war für ihn niederschmetternd: mangelhaft!

Am nächsten Tag fiel dann die Bemerkung, dass Blut fließen werde, wenn die Note nicht geändert werde. Gemeint waren damit die Lehrer aus Kempten. Der Ingolstädter Schulleiter informierte seine Kollegen im Allgäu, die wiederum die Ingolstädter Staatsanwaltschaft. Und dort nahm man die Drohung so ernst, dass Hamid A. am Donnerstag nach dem Unterricht von der Polizei abgeholt wurde. Der 40-Jährige sitzt jetzt in U-Haft – wegen Nötigung und Bedrohung.

Ein Sprecher des Kultusministeriums bezeichnete den Vorfall als „erheblich“ und „dramatisch“. Der Referendar habe sich ungerecht behandelt gefühlt, „überreagiert“ und sich in einer Art und Weise verhalten, die nicht vertretbar sei.

Rudolf Huber

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