„Es können nicht genug Menschen kommen“

NÜRNBERG - Das Bardentreffen vom 31. Juli bis 2. August 2009 zapft musikalisch die Schweiz an und denkt an alle.
Ein Schweizer Alphorn konnten die Organisatoren des 34. Bardentreffens zur Pressekonferenz nicht auftreiben, deshalb wurde fleißig mit weißen Kreuzen auf rotem Grund gewedelt. Nach Finnland mit Skurrilitätsbonus (Festivalchef Charly Fischer zeigte sich vom letztjährigen Ansturm überrascht) zapft Nürnbergs „Umsonst und draußen“-Festival heuer vom 31. Juli bis 2. August die Musikszene im Nachbarland Schweiz an — immerhin „das Land mit den meisten Festivals der Welt“, wie Fischer betont. Da treffen Patent Ochsner mit Nürnberg-Erfahrung auf die jazzpoppende Nachwuchs-Diva Sophie Hunger, wagt Ritschi, Plüsch-Sänger auf Solopfaden, den Grenzwechsel und tritt Eliana Burki mit Band und Alphorn an, um die Rock-, Funk- und Jazz-Tauglichkeit des Instruments zu zeigen.
Daneben wurde gießkannenartig an alle gedacht. Die lebende Legende Steve Gibbons, Liedermacher Pippo Pollina und Jazzpianist Roberto Fonseca sorgen für große Namen, Radio Mikro für das Kinderprogramm (mit „Ritter Rost“-Band Original Schrottländer, Donikkl und die Weißwürschtl und Geraldino). Auch dabei: Esoterisches wie Yungchen Lhamo, Erfolgreiches aus Bayern (LaBrass Banda) und Franken (Gymmik und Landmusigg).
Insgesamt 350 Musizierende aus 23 Ländern geben 63 Konzerte an den bekannten Spielstätten. Auch in diesem Jahr kosten die ausführlichen Programmhefte 3 Euro. Wieder werden 200000 Gäste erwartet. Anders als viele Nürnberger findet Kultureferentin Julia Lehner: „Es können nicht genug Menschen kommen.“ Auch in diesem Jahr sollen die Straßen der Innenstadt zur Musikmeile werden. Für Straßenmusiker werden aber verschärfte Auflagen gelten. Georg Kasch