Es ist stürmisch am Grünen Hügel - aber Merkels Frisur hält
Bayreuth - Ob Gloria von Thurn und Taxis oder Skistar Rosi Mittermaier: Der Trend geht zum Hosenanzug bei der feierlichen Eröffnung der Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele - was angesichts des stürmischen Windes, der über den Grünen Hügel fegt, nicht die schlechteste Wahl ist. Denn manch fließender Rockstoff wird von einer Böe nach oben geweht.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) passiert so ein Malheur natürlich nicht. Auch die Frisur der Regierungschefin hält und wird nicht zerzaust. Im türkisfarbenen Zweiteiler schreitet sie am Samstag an der Seite ihres Mannes Joachim Sauer Richtung Festspielhaus. Roter-Teppich-Auftritte der Kanzlerin sind selten - aber Bayreuth lässt sich die Wagner-Liebhaberin nicht entgehen. Die Festspiele werden mit «Tristan und Isolde», Wagners großem Liebesdrama, eröffnet.
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Merkel wirkt aufgeräumt und entspannt, sogar einige Autogramme schreibt sie und erntet dafür freundlichen Applaus. Nur auf den ersten Blick erinnert ihr Ensemble verdächtig an die Kleiderwahl aus den Vorjahren. Doch wer genauer hinschaut, entdeckt: Der Zweiteiler sieht dann doch anders aus, es fehlen die angedeuteten Taschen, auch der Stoff ist ein wenig leuchtender. Ihr Outfit komplettieren blaue Schuhe und eine blaue Clutch.
Für einen fließenden cremefarbenen Hosenanzug hat sich Gloria von Thurn und Taxis entschieden. Mit weißen Handschuhen winkt sie den rund 1500 Schaulustigen zu. Auf einen Hosenanzug setzt auch die ehemalige Skirennläuferin Rosi Mittermaier - ihr Modell allerdings ist schwarz, aufgelockert durch eine rote Rose am Revers. Goldfarbene Pluderhosen trägt Thea, die Frau von TV-Urgestein Thomas Gottschalk. Der Moderator erntet den größten Applaus bei der Auffahrt der Prominenz. Mit schwarzer Fliege und einem Sakko mit grau-weißer Musterung wirkt der für seine extravaganten Outfits bekannte 65-Jährige fast brav.
Nicht alle Promis, die auf der Gästeliste der Stadt Bayreuth stehen, sind tatsächlich gekommen. Die Fotografen freuen sich aber über das Schauspielerehepaar Harald Krassnitzer («Tatort») und Ann-Kathrin Kramer, die fast in letzter Minute vor das Festspielhaus treten, um sich fotografieren zu lassen. Auch Schauspielerin Michaela May ist da, ebenso Alexander zu Schaumburg-Lippe.
Nicht zu sehen dagegen sind die eigentlich angekündigten Johannes B. Kerner und Edgar Selge. Dafür ist - wie gewohnt - die Politikerdichte einigermaßen hoch. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) ist da, ebenso Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) mit seiner Frau Karin und vielen Kabinettsmitgliedern.