Es herrscht Ruhe an der Raucher-Front

Viele bayerische Städte setzten auf das Gespräch, um das neue Gesetz durchzusetzen
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Seit einer Woche bleiben in Bayerns Kneipen die Kippen aus.
dpa Seit einer Woche bleiben in Bayerns Kneipen die Kippen aus.

Viele bayerische Städte setzten auf das Gespräch, um das neue Gesetz durchzusetzen

NÜRNBERG/MÜNCHEN Wirte zeigen guten Willen, Raucher zumeist Verständnis, und auch die Behörden belassen es zunächst bei Ermahnungen, wenn irgendwo doch gequalmt wird: Rund eine Woche nach dem Inkrafttreten des ausnahmslosen Rauchverbots herrscht in bayerischen Gaststätten vorerst Burgfrieden. In den größeren Städten liegen bislang nur verhältnismäßig wenige Beschwerden von Gästen über Verstöße gegen das Rauchverbot vor. Lediglich in München reagierten die Gesetzeshüter mit ersten Bußgeldverfahren.

Andere Städte setzen dagegen auf den guten Willen der Wirte. Wo sich Gäste über verqualmte Gaststuben beschweren, wollen es die meisten Behörden erstmal bei Ermahnungen und aufklärenden Gesprächen belassen, wie etwa in Nürnberg. Die Zahl der Beschwerden hat sich hier in Grenzen gehalten. „Bis zur Wochenmitte sind bei uns gerade mal 15 Beschwerdeanrufe eingegangen“, sagte der stellvertretende Ordnungsamtsleiter Robert Pollack.

„Die Leute sind relativ vernünftig“

So gut wie keine Klagen verärgerter Nichtraucher verzeichnen die Behörden in Würzburg, Hof, Regensburg und Augsburg. „Es wurden Routinekontrollen durchgeführt wie bisher auch“, berichtete der Würzburger Stadtsprecher Georg Wagenbrenner. Die Kontrolleure hätten allerdings nichts zu beanstanden gehabt. Wer qualmen wolle, stelle sich vor das Lokal. „Die Leute sind relativ vernünftig“, sagte der Hofer Stadtsprecher Rainer Krauß.

Allerdings finden derzeit in bayerischen Städten kaum gezielte Kontrollen statt, bei denen die Einhaltung des Rauchverbots in den Lokalen überprüft wird. „Bei uns ist es momentan ruhig an der Raucherfront. Wir haben keine Beschwerden über Raucher in Gaststätten. Aber wir machen auch keine aktiven Kontrollen, und auch die Polizei nicht“, so ein Sprecher der Stadt Passau.

Am offensivsten geht die Stadt München vor: Sie hatte bis zum Mittwoch 362 Gaststätten in der Stadt kontrolliert. Danach wurden 19 Bußgeldverfahren eingeleitet, wie der Sprecher des Kreisverwaltungsreferats, Klaus Kirchmann, sagte. Die betroffenen Wirte müssten mit Bußgeldern zwischen fünf und 1000 Euro rechnen. „Es gibt auch solche, die es darauf angelegt haben – und die müssen natürlich verstärkt mit Besuch von uns rechnen.“ dpa/azn

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