Erster Schnee in Bayern bleibt ohne negative Folgen
München (dpa/lby) - Viele Kinder jubelten, doch sonst hat der erste Schnee der Saison in Bayern am Mittwoch keine größeren Auswirkungen gehabt. "Es gab gar keine Probleme bei uns, der Winter hat nur angeklopft. Es war nur wenig Schnee, der in der Nacht gefallen ist, und die Straßen waren weitgehend problemfrei befahrbar", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Auch sein Kollege vom Präsidium Schwaben Süd/West sagte: "Der Schnee war sehr schön anzuschauen beim Blick aus dem Fenster, aber sonst haben wir soweit keine Auswirkungen gehabt." Unfalltechnisch sei nichts Außergewöhnliches zu bemerken gewesen.
Weniger entspannt war die Lage hingegen im benachbarten Österreich: Dort führte der erste starke Schneefall der Saison in mehreren Bundesländern zu Verkehrsunfällen. Zudem waren fast 10 000 Haushalte in Kärnten, Osttirol, der Steiermark und im Salzburger Land zeitweise ohne Strom. Den Netzbetreibern zufolge waren aufgrund der Schneelast Bäume umgestürzt und Kabel gerissen. Auch mussten Straßen und Zugstrecken gesperrt werden, auf der Tauernautobahn A10 blieben immer wieder Lastwagen stecken.
Im bayerischen Alpenvorland und an den östlichen Mittelgebirgen sollten bis zum Mittwochabend oberhalb von etwa 600 Metern bis zu fünf Zentimeter Schnee, oberhalb von 800 Metern bis zu zehn Zentimeter Schnee fallen. Vielerorts war der Schnee sehr nass, so dass die Autofahrer vor allem vor rutschigem Schneematsch aufpassen mussten.
Für die Nacht auf Donnerstag erwartete der Deutsche Wetterdienst Frost sowie gebietsweise Glätte durch überfrierende Nässe. Zudem prognostizierten die Experten Nebel mit Sichtweiten unter 150 Metern und aufkommenden Föhn, der auf den Alpengipfeln Sturmböen mit sich bringen dürfte.
Die aktuellen Bedingungen kommen den Wintersportlern zugute, die ab Freitag auf der Zugspitze ihre ersten Schwünge ziehen können. An Deutschlands höchstem Berg (2962 Meter) beginnt die Pistengaudi somit früher als im Vorjahr, als die Saison wegen des zu warmen Wetters erst Ende November starten konnte. Die meisten anderen bayerischen Skigebiete wollen den Betrieb Ende der ersten oder zweiten Dezemberwoche aufnehmen und dann bis in den März die Lifte fahren lassen.
Mit dem Wintersport beginnt auch wieder das Stop & Go auf den Straßen. Verschärft werden könnte das in diesem Jahr durch die neuerlichen Fahrverbote in Tirol für den Ausweichverkehr. Zwischen dem 21. Dezember und dem 12. April sperrt das österreichische Bundesland an 17 Wochenenden und rund um zahlreiche Feiertage zahlreiche Ausweichrouten über die Dörfer, die Reisenden ohne Ziel in den betreffenden Gemeinden müssen auch bei Stau auf der Autobahn bleiben.