Erster Prozess wegen Flocke
NÜRNBERG - Der Rummel um Flocke – er hört einfach nicht auf! Jetzt steht unser süßes Eisbärchen – oder besser ihr Name – zum ersten Mal vor Gericht. Es geht um ihren Namen.
Ein frecher Kräuterbonbon-Hersteller aus dem Allgäu hat sich noch vor der Stadt den Namen beim deutschen Patentamt schützen lassen. Nun hat die Stadt eine einstweilige Verfügung erwirkt, die dem Unternehmen verbietet, mit dem Namen zu werben. Dem widersprach allerdings die Firma. Die gerichtliche Auseinandersetzung beginnt am Freitag.
Eine ganz andere Auseinandersetzung hat Flocke dagegen schon „gewonnen“. Ihre Artgenossen nämlich schlagen Rambo, jedenfalls bei den deutschen Kinogängern: Hier liegen die Eisbären, die in der Natur-Doku „Unsere Erde“ zu sehen sind, weit vor John Rambos Kriegs-Action. Die sehenswerte Tierdokumentation hat sich auf Rang eins der Kino-Charts hochgearbeitet. Laut „Blickpunkt: Film“ wollten rund 350000 Besucher die aufwändig produzierte Dokumentation im Kino sehen. Und erst auf Rang zwei kam Sylvester Stallones Baller-Film mit insgesamt 230000 Kinobesuchern.
Flocke lässt das derweil alles völlig kalt. Sie genießt ihr Leben in ihrem neuen Spielzimmer und wird immer properer: Sie wiegt schon stattliche 7,6 Kilo – und das bei 66 Zentimeter Körpergröße...
Diskussion um Flocke
Flocke hat also am Freitag ihren ersten „Gerichtstermin“. Und stiehlt jetzt auch noch Rambo die Schau. Doch wie ist dieser unglaubliche Rummel zu erklären? Um diese und ähnliche Fragen geht es morgen bei dem Streitgespräch „Rummel um Flocke – Tierliebe oder Medienhysterie?“ Im Bildungszentrum diskutieren: AZ-Redaktionsleiter Andreas Hock, Tiergartendirektor Dag Encke, Redakteure der NN und der NZ, ein Kommunikationswissenschaftler der Erlanger Uni sowie Psychoanalytiker Jörg Wiesse.
BZ, Gewerbemuseumsplatz 1, Zimmer E 14, 19.30 Uhr
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