Erster Olympia-Sieger kommt aus Nürnberg

NÜRNBERG - Es ist die Erfüllung eines Traums: Der Nürnberger Architekt Thomas Glöckner hat die olympische Hallenarena „National Indoor Stadium“ in Peking gebaut. Dafür hat sich der Franke gegen insgesamt 700 Konkurrenten durchgesetzt. Die Halle ist das drittgrößte Gebäude der Spiel.
Es ist schon jetzt ein olympisches Märchen – und das noch vor der Eröffnung der Spiele am 8. August! Der Nürnberger Architekt Thomas Glöckner hat seinen Traum von Olympia verwirklicht: „Ich wollte schon immer ein Gebäude für die olympischen Spiele bauen.“ Das hat er jetzt geschafft: Sein Pekinger „National Indoor Stadium“ (hier finden fast alle Hallensportarten statt), ist seit kurzem fertig gestellt. Und dafür heimst der umtriebige Franke (seine Firma hat unter anderem die Arena Nürnberger Versicherung gebaut) von allen Seiten viel Lob ein. Der bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein jubelte gar von einem „sensationellen Erfolg“.
In China ist der fränkische Architekt ein Medienstar – ganz ohne sein Zutun. „Mir wird immer gesagt, das sei eben so“, erklärt er bescheiden. „Aber nur, weil dort auf allen Kanälen rund um die Uhr von den olympischen Spielen berichtet wird. Und damit eben auch von den Gebäuden und deren Architekten.“ Auf der Straße wird er aber noch nicht erkannt: Für die Chinesen sehen alle „Langnasen“ gleich aus.
Drittgrößte der Spiele
Der Rummel um die Halle und Glöckner ist verständlich. Sein Gebäude ist das Drittgrößte der Spiele – und auch eines der beeindruckendsten: Es umfasst unter seinem 43 Meter hohen, wellenförmigen Dach über 81000 Quadratmeter, bietet 18400 Besuchern Platz und wurde in der Rekordzeit von nur 31 Monaten fertig gestellt. Beteiligt waren 4000 chinesische Arbeiter, die teilweise auf der Baustelle übernachtet haben – anders wären sie nicht pünktlich durch den Pekinger Dauerstau zum Arbeitsbeginn gekommen.
Bis hin zur Fertigstellung war es ein „schwieriger Weg“, so Glöckner. Erst hat er sich im Architektenwettbewerb gegen internationale Konkurrenten durchsetzen müssen, dann waren die Vertragsverhandlungen „sehr hart“. Schließlich gab es während des Baus noch häufig Diskussionen mit Bürgermeister, Ministerpräsident und spontanen Expertenrunden, die alle mitreden wollten. Trotz des Stress ist der Nürnberger zufrieden: Das Gebäude ist sechs Monate vor Eröffnung der Spiele fertig: Qualität made in Franken.
mm