Erster Eklat ums Public Viewing!

Am künstlichen Strand auf der Insel Schütt dürfen die Spiele der Nationalmannschaft nicht gezeigt werden – die Stadt hat den Betreibern keine Genehmigung erteilt
NÜRNBERG City-Strand-Chef Lorenz Kalb hat die Rechnung ohne die Stadt Nürnberg gemacht. Bei der Eröffnung seiner coolen Pool-Bar auf der Insel Schütt wurde noch davon gesprochen, dass dort auch die Spiele der Fußball-WM gezeigt werden. Etliche Großbildschirme hingen an den Hütten auf dem künstlich aufgeschütteten Sandstrand. Gestern machte Kalb die Kehrtwendung. „Es war nie geplant, hier die Spiele zu übertragen!“ Hintergrund: ein massiver Streit mit dem Liegenschaftsamt. Denn die Strandpiraten haben keine Erlaubnis fürs Public Viewing!
„Bei der Genehmigung für den Strand war niemals von Fernseh-Übertragungen die Rede“, so Peter Murrmann, Chef des Bürgermeisteramts. Gestern drehte das Amt bei den verbliebenen Bildschirmen den Ton ab. Murrmann: „Wir sind keine Spaßbremsen. Aber wir mussten verhindern, dass hier nach dem Motto ,Geb’ ich den kleinen Finger, nimmst du die ganze Hand’ durch die Hintertür Tatsachen geschaffen werden!“
Die Übertragung der Spiele auf öffentlichem Grund kostet Geld
Dabei geht es auch um den Schutz der bestehenden Public Viewing-Areale. Deren Betreiber müssen für die Übertragung der Spiele auf öffentlichem Grund Gebühren bezahlen, erläutert Murrmann. Zusätzlich zu der Sondernutzungsabgabe für die Biertische und Bänke auf Gehwegen und Plätzen. Nur wenn die Spiele auf privatem Grund übertragen werden, hält die Stadt die Hand nicht auf.
Strand-Manager Lorenz Kalb will sich nicht mit der Stadt anlegen. Er lenkte ein und sagt: „Das Public Viewing passt besser auf die Wöhrder Wiese. Und wenn wir gewonnen haben, dann werden die Fans hoffentlich auch zu uns kommen, um den Sieg zu feiern!“ Michael Reiner