Erste Derby-Vorboten
FÜRTH - Schmierfinken im Ronhof - die Polizei ermittelt. Nürnberger Ultras: Kein Kommentar. Hausaufgabe heute gegen Alemannia Aachen ist für Fürths Trainer Benno Möhlmann ein Schlüsselspiel: "Wir werden erfolgreich sein."
Farbanschlag auf Greuther Fürths Heiligtum, die überdachte Nordkurve. Während SpVgg-Mitarbeiter gestern Mittag sorgfältig mit Staubsaugern das Spielfeld von den Herbst-Blättern befreiten, waren die Schäden ein paar Meter weiter oben an der Tribüne nicht so einfach zu beseitigen. Unbekannte hatten die Aufgänge zu den überdachten Stehplatzrängen auf Block drei und zwölf in der Nacht zum Donnerstag mit „UN ’94“ vollgeschmiert. Betroffen: Eine Tucher-Werbetafel und das Supporters-Block-Schild.
Nürnberger Vorboten des Derbys am 23. November im easyCredit-Stadion? Fan-Kampfansage an die Fürther Rivalen? Neben den Initialen „UN“ (Ultras Nürnberg) war der „diskrete“ Hinweis „Derby is War“ („Derby ist Krieg) samt Datumsangabe hingepinselt. Aufregung und Verärgerung rund um die Fürther Geschäftstelle. SpVgg-Sprecher Christian Bald („Wir wollen denen kein Forum geben“) wollte die unangenehme Geschichte am liebsten unter den Teppich kehren. Immerhin wurde bereits auf die Sachbeschädigung reagiert. Bald: „Wir werden Strafanzeige gegen Unbekannt stellen.“ Club-Sprecher Martin Haltermann: „Eine unangenehme Sache. Ich hoffe, die Übeltäter werden schnell ermittelt.“
"Zeigen, ob wir ins obere Tabellendrittel gehören"
Der Schaden dürfte sich nach ersten Schätzungen auf mehrere hundert Euro belaufen. Von Polizeiseite hieß es gestern lapidar: „Die Ermittlungen laufen.“ Auch Julius Neumann von den „Ultras Nürnberg“ hielt, aus welchen Gründen auch immer, den Ball flach: „Ich kann das nicht kommentieren. Ich habe davon gehört, aber es hat mich nicht besonders berührt.“ Der Derby-Showdown ist eröffnet. Ungeachtet dessen versuchte Trainer Benno Möhlmann sein Team für das Heimspiel gegen Alemannia Aachen (heute, 18 Uhr) wieder auf Erfolgskurs einzuschwören „Mit der Niederlage gegen die Münchner Löwen wurde unser Höhenflug mit drei Siegen in Folge beendet, aber ich bin zuversichtlich, dass wir gegen Aachen erfolgreich sein werden.“
Für ihn und sein Team ist die Partie „eine Art Schlüsselspiel, wo wir zeigen können, ob wir ins obere Tabellendrittel gehören“ (Möhlmann). Das liegt auch an Toptorjäger Sami Allagui (bisher acht Treffer). Hochmotiviert müsste der Deutsch-Tunesier (22) sein, immerhin sitzt Tunesiens Nationaltrainer Humberto Coelho (58) auf der Tribüne. Kurios: Samis Mutter möchte, dass der Sohnemann künftig für Tunesien spielt, der Vater tendiert in Richtung deutsche Auswahl – Coelho hat den Fürther schon fest für den Afrika-Cup 2009 eingeplant. Spaßvogel Benno: „Kommt der Trainer wirklich? Dann stelle ich Allagui nicht auf.“ M. Hertlein
- Themen:
- Benno Möhlmann
- Polizei