"Erstaunlich und skurril": Diese kuriosen Orte gibt es in Bayern wirklich

"Erstaunlich, skurril und absolut sehenswert", heißt es im Untertitel des "Buchs der kuriosen Orte in Bayern". Und tatsächlich ist da einiges dabei, das sehenswert ist - und das erstaunt.
Die Reise gliedert sich in mehrere Themen, wie "prachtvolle Gebäude", "spannende Aktivitäten" oder "außergewöhnliche Museen". Besonders viel zu entdecken gibt es bei den "ausgefallenen Übernachtungsmöglichkeiten". Zum Beispiel die Iglu-Lodge am Nebelhorn bei Oberstdorf.

Auf 2224 Meter können hier bis zu 58 Personen in Iglus schlafen, unter dem Gefrierpunkt. Künstler aus der Region, wie Steinmetze oder Bildhauer, sorgen für die besondere, eisige Atmosphäre in der Herberge aus Eis und Schnee.
Rast im Knast: Kuriose Orte in Bayern
Eine weitere kuriose Übernachtungsmöglichkeit bietet das Hotel Fronfeste in Amberg in der Oberpfalz. Rast im Knast ist hier angesagt: Im Knasthotel begibt man sich auf eine Zeitreise - 300 Jahre alt ist das ehemalige Gefängnis. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es renoviert, doch die Haftbedingungen verbesserten sich wohl kaum: Für 70 Insassen gab es nur eine Toilette. 1966, nach 267 Jahren, wurde die Fronfeste endgültig geschlossen.
Kurzzeitig diente das Gefängnis als Lager für Lampen und Antiquitäten bis zwei Unternehmer auf die Idee kamen, die Geschichte des alten Gefängnisses wieder aufleben zu lassen. Das Gefängnishotel wurde mit dem Denkmalpreis des Bezirks Oberpfalz 2014 ausgezeichnet.

Weiter geht es im Buch zu den "prachtvollen Gebäuden", wie Hundertwassers Kuchlbauer Turm in Abensberg mit seiner golden glänzenden Kuppel. Als Friedensreich Hundertwasser gefragt wurde, ob er das Projekt übernehmen würde, lehnte er zunächst ab, konnte dann aber doch überzeugt werden. Seinen Entwurf reichte er 1999 ein.
Der ursprünglich geplante Turm mit seinen 70 Metern war umstritten – die Kirche hätte er bei Weitem überragt. Und so wurde er nur mit einer Höhe von 34 Metern gebaut. Als Hundertwasser im Jahr 2000 starb, übernahm sein langjähriger Freund und Mitarbeiter, Architekt Peter Pelikan, das Projekt. 2010 wurde der Turm eröffnet.
Alles verkehrt herum: Das Haus, das auf dem Kopf steht
Ein weiteres kurioses Gebäude steht – oder liegt – in Sankt Englmar im Kreis Straubing-Bogen als Teil des Waldwipfelwegs: das Haus am Kopf. Zu entdecken gibt es hier ein komplett eingerichtetes Haus, in dem alles verkehrt herum ist. Am Waldwipfelweg selbst geht es in 30 Metern Höhe über Holzwege durch den Wald.

Auch wer besondere Museen sucht, wird in diesem Buch und in Bayern fündig. Sei es das Dackelmuseum in Regensburg oder das Deutsche Hutmuseum im Westallgäu in Lindenberg.

In einer alten Hutfabrik untergebracht, wird hier auf nahezu 1000 Quadratmetern die 300-jährige Geschichte der Manufaktur erzählt. Die Ausstellung führt in drei Hauptsträngen durch die Geschichte der Hutherstellung, der Hutmode und der Hutstadt. Im Untergeschoss wurde das alte Kesselhaus zur Gastronomie umgestaltet.
Geisterbahnhof in München
München ist im Buch mit einem Geisterbahnhof vertreten. Die ehemalige S-Bahnstation wurde 1972 für die Olympischen Sommerspiele erbaut. Die S-Bahnen beförderten damals die Menschenmassen zur Haltestelle Olympiapark. Allerdings wurde die Bahnstrecke nach den Olympischen Spielen kaum noch genutzt.

Nach einem Unfall, bei dem spielende Kinder ums Leben kamen, legte man den Bahnhof 1988 still – seitdem sind das 6,7 Hektar große Gelände und das Bahnhofsgebäude unberührt und verfallen. Der Bahnhof steht unter Denkmalschutz.

"Das Buch der kuriosen Orte in Bayern", Janina Stiefel, 192 Seiten, Bruckmann Verlag, 19,99 €