Erst ernten, dann auf den Strohberg

Riesenspaß für Groß und Klein: „Huckepack“ bietet noch bis Ende Oktober 70 Obst- und Gemüsesorten – zum Selbstpflücken
von  Abendzeitung
Kohlrabi, Salat, Brombeeren – Marlene, Paul, Selma und Carla mit ihrer Ernte-Ausbeute. Die Schubkarren kann man sich gratis ausleihen.
Kohlrabi, Salat, Brombeeren – Marlene, Paul, Selma und Carla mit ihrer Ernte-Ausbeute. Die Schubkarren kann man sich gratis ausleihen. © Uhrig

Riesenspaß für Groß und Klein: „Huckepack“ bietet noch bis Ende Oktober 70 Obst- und Gemüsesorten – zum Selbstpflücken

ERLANGEN Die Wangen glühen: Paul, Marlene und Karla wissen gar nicht, wohin sie zuerst rennen sollen. Vorne zu den Kräutern oder vielleicht zu den Hühnern, wo man Eier selbst einsammeln kann, hinten die dicken, saftigen Brombeeren pflücken oder auf dem Acker Kartoffeln ausbuddeln. Voller Eifer schieben die drei Vierjährigen ihre kleinen roten Schubkarren durch die riesigen Felder. Sie sind bei „Huckepack Erlebnisernten“ der Familie Niedermann in Erlangen-Hüttendorf. Noch bis Ende Oktober können Groß und Klein auf ganz besondere Art einkaufen.

Auf dem zwölf Hektar großen Gelände in der Vacher Straße gibt es von Mai bis Ende Oktober rund 120 Obst- und Gemüsesorten, Kräuter und Blumen. „Im Moment kann man bei uns noch 70 bis 80 Sorten frisch ernten“, verspricht Jürgen Niedermann. „Das Probieren der verschiedenen Früchte ist erlaubt und auch erwünscht“, sagt der Chef, weist aber daraufhin, dass „übermäßiges Essen strengstens untersagt ist“.

Genial: Nicht säen und gießen müssen, aber trotzdem ernten – die Idee hat das Ehepaar Niedermann aus Frankreich mitgebracht. Nach und nach erweiterten sie das Angebot. Die riesigen Erdbeerplantagen sind inzwischen verwaist, nur wer Glück hat, findet noch eine. Dafür sind derzeit noch Artischocken, Brokkoli, Blumenkohl, Karotten, Kohlrabi, Paprika, Rote Rüben, Weißkohl, Wirsing und Zucchini zu haben – so frisch wie aus dem eigenen Garten. Doch wer hat schon fünf Salatsorten, acht Sorten Brombeeren, verschiedene Himbeer-, Tomaten- und Apfelarten daheim?

„Mama, ich will auch Bauer werden!“

Am Ausgang wird erstmal alles abgewogen und gezahlt. Das Kilo Himbeeren kostet 5,90 Euro (im Laden muss man dafür 12 Euro berappen), Äpfel 1,20 und Paprika 3,90 Euro. Die Kartoffeln gibt es für 60 Cent. Natürlich kann im Laden auch noch einiges dazugekauft werden, das ist dann allerdings etwas teurer als die selbst geernteten Sachen.

Danach lädt eine riesige Naturspielwiese (Eintritt: 2 Euro) kleine und große Besucher ein. Während die Eltern sich am selbstgepflückten Obst laben oder einen der gratis zur Verfügung stehenden Schwenkgrills anfeuern, können die Kids in einem mit 24 Tonnen gefüllten – überdachten – Maisbad toben. Oder sie klettern auf und durch die Strohpyramide aus über 14 Tonnen Strohballen. Ruhigere Gemüter beobachten Hasen, Ziegen, Laufenten und das Hängebauchschwein Polly. Und für Jungs ist der ausrangierte Traktor der Hit.

Neugierige Kids bekommen von einem ausgebildeten Gärtnermeister nach Anmeldung sogar für zwei Euro pro Kopf eine Führung. Eine prima Idee – nicht nur für Kindergeburtstage. Für Paul stand nach dem Ausflug auf jeden Fall eins fest: „Mama, ich will auch Bauer werden!“ – und der Auflauf aus dem selbst geernteten Gemüse schmeckte ihm so gut wie noch nie. au

Huckepack in der Vacher Straße in Erlangen-Hüttendorf hat bis Ende Oktober Di-So von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Näheres unter Tel. 0911/762570 und www.huckepack-ernte.de

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