"Erscheinen Sie einfach im Bikini": CSU-Politiker nach sexistischen Aussagen in der Kritik
Traunstein - "Erscheinen Sie einfach im Bikini oder im String, dann wird das kühl, die meisten werden ja so ausgestattet sein" – Diese "Empfehlung" hat der 68-jährige Traunsteiner CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Steiner im Rahmen seines Grußwortes über 250 deutschen Produktköniginnen, jungen Frauen, die für Erzeugnisse aus ihrer meist ländlichen Heimatregion werben, beim Königinnentag vorletztes Wochenende in Traunstein gegeben.
Y-Kollektiv berichtet über Steiners Kommentare
Darüber berichtete das "Y-Kollektiv" von ARD und ZDF in einem YouTube-Beitrag, in dem die Rottaler Mostkönigin Carolin Lehner (30) bei dem Wochenende begleitet wurde.
Die jungen Frauen fanden das weniger gut: "Also sexistischer geht es eigentlich aktuell dann nicht mehr", sagte Lehner im Anschluss in dem Beitrag. "So einen Kommentar loszulassen, finde ich brutal", meint auch Apfelkönigin Raphaela Müller (22) aus dem Landkreis Erding.
Veranstalter: "Kann man sehen, wie man will"
Der Veranstalter der Rosentage, in die das Königinnentreffen eingebettet war, spielt den Spruch im "Y-Kollektiv"-Film eher herunter. "Den kann man sehen, wie man will", sagt Thomas Miller von der Werbegemeinschaft Traunstein. Und: "Wir in Bayern sehen das nicht so ernst."
Die SPD schon: Die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Simone Strohmayr teilte mit, sie sei "zutiefst angewidert von den sexistischen Aussagen" Steiners.
Markus Söder und die Chefin der Frauen-Union, Ulrike Scharf, sollten sich "deutlich von den Aussagen ihres Parteifreundes distanzieren", findet sie. SPD-Vorsitzender Florian von Brunn twitterte, die Aussagen seien "absolut inakzeptabel".
Steiner entschuldigt sich: "Meine Aussage war naiv"
Die Bemerkungen Steiners seien "absolut deplaziert" gewesen, sagte am Montag dann auch CSU-Generalsekretär Martin Huber nach einer CSU-Vorstandssitzung. Der neben ihm stehende Parteichef Markus Söder nickte zustimmend.

Steiner will bei der Landtagswahl 2023 nicht mehr kandidieren. Er selbst sagte zur AZ: "Meine Aussage war naiv, ich würde das nicht mehr machen." Er gibt zu, das sei "natürlich saudumm und blöd" gewesen. Auf seiner Facebook-Seite hat er bereits vor drei Tagen ein Video hochgeladen, in dem er sich für die "flapsige Bemerkung" entschuldigt.