Erneut Ärger um Käfers Biergarten auf Gut Kaltenbrunn

Die Erweiterung um einen Ausschank ist genehmigt. Doch jetzt streiten Gemeinde und Landratsamt. Worum es dabei geht.
von  Ruth Schormann
So schee is' am Tegernsee – etwa im Biergarten der Gut Kaltenbrunn GmbH, die Michael Käfer (im Bild mit Frau Clarissa) gehört.
So schee is' am Tegernsee – etwa im Biergarten der Gut Kaltenbrunn GmbH, die Michael Käfer (im Bild mit Frau Clarissa) gehört. © Thorsten Jochim/dpa

Kaltenbrunn - Seit vergangenem Jahr schon will die Gut Kaltenbrunn GmbH, die zum Gastronomie-Imperium von Michael Käfer gehört, einen neuen Ausschank im geplanten Biergarten bauen.

Doch der Ordnungsausschuss der Gemeinde am Tegernsee lehnte die großen Pläne ab, man traf sich, redete und einigte sich auf Plan B, berichtete die Tegernseer Stimme : Das Gebäude sollte kürzer werden und so stehen, dass die Sichtachse vom Parkplatz auf den See bestehen bleibt.

Jetzt ist aber ein ganz anderer Plan genehmigt - und das stößt Bürgermeister Georg von Preysing ziemlich sauer auf, wie er in einer Sitzung des Ortsplanungsausschusses deutlich macht, über den die Tegernseer Stimme berichtet.

Wer den neuen Bauplan genehmigt hat? Das Landratsamt. "Kreisbrandrat Anton Riblinger und Martina Lewald-Brudi vom Baumschutz haben mit den Bauherren ohne uns verhandelt", sagt von Preysing laut Tegernseer Stimme zu seinen Ausschuss-Kollegen.

Nun hat der Bürgermeister sogar Klage eingereicht

Der Feuerwehrmann sorgte sich dabei laut dem Bericht um die Feuerwehrzufahrt, die Naturschützerin um zwei alte Kastanien. Dem Gmundner Ausschuss geht es aber in erster Linie um die Sicht auf den See. Nun hat die Gemeinde einen unüblichen Schritt gewählt: Der Bürgermeister sagte, man habe wegen der Genehmigung für den Biergarten-Ausschank Klage gegen das Landratsamt eingereicht.

Wenn sich zwei streiten, freut sich Käfer, könnte man meinen. Denn er hat seine Baugenehmigung ja vom Landratsamt bekommen. Doch die Sprecherin des Feinkost-Königs, Marion Drux, reagiert eher verhalten auf die AZ-Anfrage zur Einschätzung der Lage. "Wir sind jetzt in Wartestellung", sagt sie nur und, dass man natürlich gerne zur diesjährigen Biergarten-Saison fertig geworden wäre.

Ob das klappt, ist ungewiss. Denn sollte das Gericht zugunsten der Gemeinde entscheiden, könnte es sein, dass die ganze Genehmigungsprozedur von vorne losgeht. Zwar macht sich der Bürgermeister von Preysing dem Bericht der Tegernseer Stimme zufolge wenig Hoffnungen auf Erfolg: "Unsere Anwälte haben gesagt, dass wir nur in einem Punkt recht bekommen und zwar, dass das Landratsamt uns nicht Bescheid gegeben hat", sagt er. Doch sollten die Juristen damit falsch liegen, könnte das wieder eine Verzögerung für Gut Kaltenbrunn und seinen neuen Biergarten bedeuten.

Eine, die die Klage nicht aufrecht erhalten wollte, war laut Tegernseer Stimme Barbara von Miller von der SPD, die ihre Kollegen fragte: "Sollen wir nur wegen dem Recht haben weiter Steuergelder für das Verfahren gegen das Landratsamt verbraten?" Offensichtlich ja: Das Gremium stimmte mit sechs zu vier für die Klage und dafür, den Bauantrag abzulehnen.

Der Sommer kommt sicher, wann der neue Biergarten kommt, ist ungewiss.

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