Ernährungs-IQ: So essen Sie sich gesund!
Die Deutschen wissen viel zu wenig über gesunde Ernährung - jetzt soll Nürnberg die „Ernährungs- schlauste“ Stadt Deutschlands werden!
NÜRNBERG Machen Salzkartoffeln dick? Hilft eine Grapefruit oder ein probiotischer Joghurt, vor einer Mahlzeit gegessen, beim Abnehmen? Sind Traubenfruchtzucker oder brauner Bio-Rohrzucker besser als weißer Zucker? Wie viel Gemüse sollte man jeden Tag essen? Und wie viel Obst? Macht spätes Abendessen dick? Helfen die Enzyme der Ananas beim Abschmelzen der Fettpölsterchen?
Viele Fragen zur richtigen Ernährung. Doch nur die wenigsten können sie richtig beantworten. Wissenschaftler haben jetzt in einer groß angelegten Studie festgestellt, dass die Deutschen viel zu wenig über richtiges Essen wissen. Nur jeder Zweite konnte etwa richtig einschätzen, wie viel Energie und Flüssigkeit sein Körper braucht. Das Resultat kann man beim Blick auf die Leibesmitte der Menschen erkennen. Sie sind zu dick!
Ab heute gibt es einen großen Test, bei dem man sein Wissen über richtige Ernährung im Internet (www.ernaehrungs-iq.de) testen kann.
40 Fragen, die das Institut für Ernährungspsychologie an der Uni Göttingen zusammen mit den WeightWatchers entwickelt hat, müssen beantwortet werden. Als Ergebnis erhält man – analog zum Intelligenz-Quotienten – einen Wert zwischen 80 und 150. „Wer etwa die Hälfte der Fragen beantworten kann, liegt mit einem Wert von 100 im Mittelfeld“, so Ernährungswissenschaftler Helmut Heseker.
Spielt Nürnberg mit Bratwurst, Schäufele & Co. in der zweiten Ernährungs-Liga?
Mit dem Ernährungs-IQ wollen die Wissenschaftler zweierlei erreichen. Zum einen sollen die Teilnehmer mehr über richtige Ernährung lernen. Denn nach dem Bearbeiten der Fragen werden die Antworten analysiert, und es gibt weiterführende Information zum Thema. „Der Test bringt den Teilnehmern auf unterhaltsame Weise nicht nur ein Ernährungsbasiswissen bei. Sondern er zeigt auch, wo falsche Vorstellungen über Lebensmittel und eine gesunde Ernährung bestehe“, sagt Heseker. Der Test könne als Schnellkurs in Sachen Ernährung helfen, den Speiseplan ausgewogener und gesünder zu gestalten.
Doch die Forscher sind auch an den regionalen Besonderheiten bei der Beantwortung der Fragen interessiert. So hoffen sie herauszufinden, welche Stadt die „ernährungsschlauste“ Deutschlands ist, in der die Bevölkerung am meisten über Ernährung weiß.
Nach einigen Wochen sollen die ersten Ergebnisse veröffentlicht werden. Und dann kann jeder Nürnberger seinen eigenen Ernährungs-IQ einordnen. Und die Forscher können feststellen, ob Nürnberg mit Bratwurst, Schäufele & Co. in der zweiten Ernährungs-Liga spielt. Oder ob sich die Menschen hier doch gesund und ausgewogen ernähren.
Weil sie wissen, dass Salzkartoffeln die kalorienärmste Sättigungsbeilage sind. Dass Grapefruit und Joghurt vor dem Essen nicht beim Abnehmen helfen. Dass Trauben- und Rohzucker, nicht gesünder als Haushaltzucker sind. Dass 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst am Tag optimal sind. Dass Ananas nicht beim Abnehmen hilft. Und dass ein spätes Abendessen auch nicht dicker macht, als eine Brotzeit am frühen Abend.
Michael Reiner
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