Ermittlungen zu "Geisterzug" in Ostbayern dauern an

Ein Güterzug fährt fast 100 Kilometer ohne Bremsen durch Bayern. Die Ermittlungen dazu sind langwierig. Offenbar gab es aber kein technisches Versagen, sondern Fehler der Mitarbeiter.
dpa |
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Schwarzenfeld (dpa/lby) - Rund ein halbes Jahr nach der Fahrt eines "Geisterzuges" durch Ostbayern sind die genaue Ursache und mögliche strafrechtliche Konsequenzen noch nicht ganz geklärt. Im August 2019 war ein Güterzug eines privaten Bahnunternehmens ungebremst etwa 100 Kilometer weit gefahren, nachdem die Bremsen versagten. Nach Angaben der Bundespolizei in Waldmünchen und der Staatsanwaltschaft in Hof sind die Ermittlungen zu dem Vorfall noch nicht abgeschlossen, weswegen keine abschließende Bewertung möglich sei.

Wie das Eisenbahn-Bundesamt in Bonn am Mittwoch berichtete, waren die Bremsprobleme nach Angaben des Bahnunternehmens selbst auf eine nicht gekoppelte Luftversorgungs- und Steuerleitung der Zugbremse zurückzuführen. Zudem habe es keine Bremsprobe gegeben. Das Unternehmen habe personelle Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen. Das Bundesamt habe "derzeit keine Anhaltspunkte für strukturelle Defizite bei dem Unternehmen", erläuterte ein Behördensprecher.

Der Güterzug kam damals vom tschechischen Eger und war in Bayern in Richtung Wiesau (Landkreis Tirschenreuth) unterwegs. Als die Lokführer den Zug nicht stoppen konnten, fuhr dieser teils mit bis zu 100 Stundenkilometern ungebremst weiter, bis er schließlich in der Oberpfalz bei Schwarzenfeld (Landkreis Schwandorf) stehen blieb. Die Fahrdienstleiter der Bahn hatten schnell reagiert und die Signale so gestellt, dass nichts passierte.

Erst nach mehreren Tagen wurde damals die Irrfahrt des mit Holzstämmen beladenen Zuges bekannt, der Transport wurde daraufhin in den Medien als "Geisterzug" bezeichnet. Die SPD hat wegen des Vorfalls schon zwei Mal Landtagsanfragen an die Staatsregierung gestellt. Das Verkehrsministerium hat allerdings auf die Zuständigkeit des Eisenbahn-Bundesamtes verwiesen.

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