Erlanger Straße: Mehr Platz für die Radfahrer

Sie bekommen eine extra Spur. Fahrbahnen der dicht befahrenen Pendler-Strecke werden dafür schmaler.
NÜRNBERG Ein Jahrzehnt hat SPD-Fraktionsvize Lorenz Gradl im Nürnberger Rathaus dafür gekämpft. Jetzt sieht es so aus, als ob bald ein sicherer Radweg entlang der Erlanger Straße in Thon gebaut wird. Allerdings müssen die Autofahrer auf der dicht befahrenen Pendlerstrecke (19.000 Fahrzeuge pro Tag) dafür enger zusammenrücken. Konflikte auf der Straße und im Stadtrat sind nicht ausgeschlossen.
„Es ist schön, dass die Verkehrsplaner jetzt ein Lösung für diese neuralgische Stelle gefunden haben“, sagt Gradl. Radfahrer, die vom Norden in die Stadt fahren, müssen derzeit noch absteigen. Nach der Ringbahnbrücke endet nämlich der Radweg und es beginnt der Fußweg. Weil entlang der Häuser sehr wenig Platz ist, müssen die Radfahrer schieben. Eigentlich. Denn kaum ein Radler hält sich daran, Konflikte mit Fußgängern und Hausbewohnern sind programmiert. Immerhin werden dort rund 1000 Radler pro Tag gezählt.
Autofahrer müssen auf der dicht befahrenen Strecke zusammenrücken
Künftig soll der Radweg also auf 150 Metern ebenerdig entlang der Erlanger Straße geführt werden. Für die Radfahrer wird von den zwei Autofahrspuren ein 1,75 Meter breiter Streifen abgezwackt. Ein zehn Zentimeter hoher Bordstein soll für Sicherheit sorgen. Weil unter der Ringbahnbrücke zwischen Böschung und Straßenbahn nicht mehr Platz ist, müssen die Fahrspuren für die Autos schmaler werden – 3,00 und 3,25 statt bisher zweimal 3,75 Meter.
„Das dürfte nicht problematisch werden“, sagt Gradl. „Es ist genügend Platz vorhanden. Auch für die Linksabbieger-Spur gleich hinter der Engstelle.“ Das sehen auch die städtischen Verkehrsplaner so. Sie plädieren in der Abwägung für die Verkehrssicherheit der Radfahrer und damit für den rund 150000 Euro teuren Bau des Radwegs. Auch wenn sie zu bedenken geben, „dass sich bei ungeübten Kfz-Lenkern Komfortverluste ergeben können“.
Auf diese Problematik weist auch Konrad Schuh hin, verkehrspolitischer Sprecher der Rathaus-CSU. „Zwei Lastwagen kommen hier nicht ohne weiteres aneinander vorbei. Von den Fahrern wird einiges gefordert.“ Für den Radweg spreche der Sicherheitsaspekt. Die CSU diskutiert das Thema noch. Der Ausgang ist offen. Allerdings: Als Wirtschaftsreferent Roland Fleck (CSU) noch für die Verkehrsplanung zuständig war, hat er alle Planungen für einen Radweg an dieser Stelle verhindert. Schuh: „Aber die Zeiten haben sich geändert!“ mir