Erlanger Sportler stirbt in Lawine
ERLANGEN/DAVOS Am nächsten Tag schien wieder die Sonne über den Gipfeln von Davos. Man erkannte noch die Spuren der Skifahrer. Und jene Stelle, an der sich die todbringende Lawine gelöst hatte. Vier Skitourenfahrer hatte sie unter sich begraben. Nur einer schaffte es, sich nach mehreren Stunden selbst zu befreien. Für die drei anderen kam jede Hilfe zu spät! Auch ein 42-jähriger Erlanger ist unter den Todesopfern...
Es war das schwerste Lawinenunglück der Saison im schweizerischen Kanton Graubünden: Gut ausgerüstet waren die vier Freunde – aus dem Kreis Kelheim, aus München, aus Nordrhein-Westfalen und Erlangen – gestartet. Und das, obwohl die Lawinengefahr mit Stufe 3 von 5 als erheblich eingestuft war. Beim Aufstieg am Flüelapass ging noch alles gut: „Dann wollte die Gruppe auf einer anderen Route abfahren“, sagt Polizeisprecher Thomas Hobi. Das Quartett war am Gorigrad. Es dämmerte bereits, als die vier Ski- und Snowboarder vermutlich gegen 18 Uhr auf einer Höhe von 2700 Metern durch die Fahrt selbst eine Lawine auslösten. Alle vier wurden 100 Meter in die Tiefe gerissen und verschüttet.
Der Albtraum begann: Erst nach mehreren Stunden konnte sich der Rheinländer trotz Erfrierungen selbst befreien. Bis dahin hatte niemand im Tal die Männer vermisst gemeldet. Er setzte sofort einen Notruf. Zwei Helikopterbesatzungen und rund 20 Helfer machten sich auf den Weg. Nur wenig später konnten sie die Verschütteten orten, die mit speziellen Suchgeräten ausgerüstet waren. Doch da war es bereits 2.30 Uhr nachts. Für sie war die bis zu eineinhalb Meter dicke Schneedecke über ihnen zum tödlichen Eis-Gefängnis geworden...