Erlanger „Garagenmord“ wird neu aufgerollt

Der spektakuläre Prozess um den gewaltsamen Tod einer 27 Jahre alten Frau in einer Erlanger Tiefgarage wird knapp zwei Jahre nach dem ersten Urteil neu aufgerollt.
von  dpa

Der spektakuläre Prozess um den gewaltsamen Tod einer 27 Jahre alten Frau in einer Erlanger Tiefgarage wird knapp zwei Jahre nach dem ersten Urteil neu aufgerollt.

Nürnberg/Erlangen – Ein wegen Mordes angeklagter 46 Jahre alter Landschaftsgärtner muss sich von diesem Donnerstag (10. November) an erneut vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Für den neu aufgerollten Indizienprozess hat das Gericht Termine bis in den Januar 2012 festgelegt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 46-Jährigen vor, im März 1999 die Patin seiner Tochter in einer Erlanger Tiefgarage umgebracht zu haben. Er habe damit eine andere Straftat, den sexuellen Missbrauch seiner Tochter, vertuschen wollen, sind die Ankläger überzeugt.

Der Angeklagte habe befürchtet, dass sich seine Tochter ihrer Patin – dem späteren Opfer – anvertrauen und ihr von dem Missbrauch berichten könnte. Der Landschaftsgärtner war im Januar 2010 von der Schwurgerichtskammer zwar vom Vorwurf des Mordes freigesprochen, wegen Missbrauchs seiner Tochter in den 90er aber zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Die Strafe verbüßt der Verurteilte derzeit in einem Gefängnis in Bayreuth. Der Bundesgerichtshof hatte den Fall in einem Revisionsverfahren im Februar 2011 an das Landgericht Nürnberg-Fürth zurückverwiesen.

Die Frage des Alibis des Angeklagten sei nicht ausreichend erörtert worden, befanden die Richter. Der Hintergrund: Seine Ex-Freundin hatte dem Angeklagten in dem Nürnberger Prozess ein falsches Alibi verschafft.

Sie wurde daraufhin im ersten Verfahren noch im Sitzungssaal verhaftet. Tage später wurde sie erneut geladen. Um sich selbst nicht zu belasten, musste sie jedoch nicht mehr aussagen. Inzwischen steht sie wieder als Zeugin zur Verfügung.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.