Er wollte Tieren helfen: Bauer (65) von Rüben erschlagen

Unglück in Unterfranken: Landwirt wollte im Wald Wild füttern, weil es unter dem Schnee keine Nahrung mehr fand.
TRAPPSTADT Landwirt Roman G. war ein Allroundtalent: Jäger, Musiker, Fußballer, Feuerwehrler, Hausschlachter. Und zusätzlich war der 65-jährige Familienvater aus Trappstadt (Kreis Rhön-Grabfeld) sehr hilfsbereit. Am Wochenende brachte der Unterfranke für einen Nachbar Futter für die hungernden Wildtiere in den Wald. Wenig später war er tot. Erschlagen von sechs Tonnen Zuckerrüben...
Mit seinem Traktor, seinem jüngsten Sohn Stefan (31) und mit seinem Nachbarn fuhr Roman G. in den Wald. Sie wollten den Wildtieren Futter bringen. Denn unter der dicken Schneedecke finden Rehe schon lange nichts mehr zu fressen. Deshalb lagen auf dem Hänger zentnerweise Zuckerrüben. Doch am Zielort ließen die sich nicht abkippen.
„Sie waren offensichtlich festgefroren“, erklärt Polizeisprecher Peter Rettinger. Der Landwirt stieg auf die Ladefläche, half mit einem Spaten nach. Als sich der mächtige Rüben-Berg plötzlich in Bewegung setzte, erfasste er den schlanken, drahtigen Mann und quetschte ihn gegen die Bordwand. Dann wurde er mit der Ladung auf den zementhart gefrorenen Waldboden geschleudert.
Hilflos hatten die beiden anderen Männer zusehen müssen, informierten sofort die Rettungsleitstelle. Danach versuchte Roman G.s Sohn – selbst bei der Trappstadter Feuerwehr aktiv – seinen Vater zu reanimieren. Der 65-Jährige wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Doch der Kampf der Ärzte um das Leben von Roman G. war vergeblich: Er starb nur wenige Stunden später!
Die zuständige Kriminalpolizei muss jetzt die genauen Unfallumstände klären. Der befreundete Nachbar erlitt einen Schock, kam ebenfalls in die Klinik. „Unser ganzer Ort ist wie gelähmt“, sagt ein Freund traurig. „Nur wer Roman kannte, weiß, was wir alle verloren haben.“ au