Er war verliebt: Tschechische Huren zocken Freier ab
BAYREUTH - Liebe macht blind: Nach diesem Motto haben zwei Tschechinnen zusammen mit einem Oberfranken von einem 42-Jährigen knapp 40 000 Euro abgezockt.
Der Freier aus dem Raum Magdeburg hatte sich im Frühjahr 2008 in einem Hotel im tschechischen Eger (Cheb) in eine der beiden Frauen verliebt. Diesen Umstand nutzten die Frauen und ihr Bekannter aus dem Raum Bayreuth rigoros aus. Das Trio behauptete, die Auserkorene des 42-Jährigen sei in die Fänge von Menschenhändlern geraten und befinde sich in großer Gefahr, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Bayreuth.
Zum Beweis erschien die künftige Lebenspartnerin des Mannes aus Sachsen-Anhalt einmal sogar mit einem verbundenen Kopf, angeblich Folge einer Attacke ihrer Peiniger. Im festen Glauben an die Not der Frau und eine gemeinsame Zukunft übergab der 42-Jährige bei mehreren Treffen seine gesamten Ersparnisse. Erst als der Mann auch noch die Geldreserven seiner Mutter angriff und ihr von der vermeintlichen Notlage seiner künftigen Partnerin in Tschechien berichtete, flog die Geschichte auf. Die Mutter wurde misstrauisch, der Mann wandte sich schließlich an die Polizei.
Mit Unterstützung der tschechischen Behörden wurden die Betrügerinnen in ihrem Heimatland festgenommen und an Deutschland ausgeliefert. Die Frauen warten in zwei bayerischen Gefängnissen auf ihren Prozess wegen mehrfachen gemeinschaftlichen Betrugs. Die Ermittlungen gegen ihren deutschen Komplizen dauern an.
dpa
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