Er ist ein Held: Peter (23) rettete 12 Menschen vor den Flammen

Brand in der Südstadt: Peter Wittmann zog seinen Kollegen aus dem giftigen Rauch und klingelte die Nachbarn aus ihren Betten
NÜRNBERG Peter Wittmann will kein Held sein. Der 23-Jährige möchte nicht in der Öffentlichkeit stehen und er will schon gar nicht, dass das, was er getan hat, gelobt wird. Doch sein entschlossenes Handeln beim Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Pillenreuther Straße, hat Leben gerettet. „Für mich ist er in dieser Nacht zum Helden geworden“, sagt sein Bruder Michael stolz.
Noch immer fassungslos steht Peter Wittmann in seiner Wohnung im dritten Stock. Die Tür ist verkohlt, alles ist mit einer dicken Rußschicht überzogen. Das Wohnzimmer ist völlig ausgebrannt. Hier schlief in der Nacht zum Sonntag sein Studienkollege, als aus noch ungeklärter Ursache am Nachtspeicherofen ein Feuer ausbrach.
„Ich hörte seine Schreie und wusste erst gar nicht, was los war“, erinnert sich der Versicherungsangestellte, der nebenbei bei der IHK Betriebswirtschaft studiert, an die Schreckensnacht. Sein Studienfreund hatte im giftigen, dichten Rauch die Orientierung verloren. „Wo bist du?“, schrie Peter Wittmann verzweifelt gegen die Flammen in den schwarzen Rauch. „Ich dachte nur: Raus mit ihm.“ Er packte seinen schwerverletzten Kumpel und zog ihn aus dem Flammenmeer. „Dann weckte er noch seinen in einem dritten Zimmer schlafenden Kollegen. Zudem klingelten wir Sturm und alarmierten die anderen Hausbewohner“, erzählt Bruder Michael.
Insgesamt ein Dutzend Menschen wurden so gerettet. Der Kumpel von Peter Wittmann liegt mit Rauchvergiftung und Verbrennungen noch immer auf der Intensivstation, ist jedoch außer Lebensgefahr, fünf Personen wurden leicht verletzt. „Hier wäre beinah jemand gestorben. Das ist schrecklich“, sagt Peter Wittmann, während er vor den schwarzen Trümmern steht.
Insgesamt entstand ein Schaden von 150.000 Euro. „Aber Hauptsache ist, dass alle lebend rausgekommen sind“, seufzt der Held, der keiner sein will. au