Enttäuschung nach Rückzug von CSU-Politiker Sahin

Nach dem Rückzug eines muslimischen CSU-Kandidaten für eine Bürgermeisterwahl in Bayern fordert die Türkische Gemeinde Deutschland (TGD) Konsequenzen. Man erwarte von Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder "ein deutliches Signal gegen antimuslimische Anfeindungen innerhalb seiner Partei", erklärte der TGD-Vorsitzende Gökay Sofuoglu am Mittwoch in Berlin.
von  dpa
Sener Sahin, Unternehmer, schaut in die Kamera. Foto: Privat/dpa
Sener Sahin, Unternehmer, schaut in die Kamera. Foto: Privat/dpa © dpa

Berlin - Nach dem Rückzug eines muslimischen CSU-Kandidaten für eine Bürgermeisterwahl in Bayern fordert die Türkische Gemeinde Deutschland (TGD) Konsequenzen. Man erwarte von Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder "ein deutliches Signal gegen antimuslimische Anfeindungen innerhalb seiner Partei", erklärte der TGD-Vorsitzende Gökay Sofuoglu am Mittwoch in Berlin. Söder hatte den Vorgang am Montag bedauert und angekündigt, CSU-Generalsekretär Markus Blume werde den Fall aufarbeiten.

Der Unternehmer Sener Sahin wollte eigentlich bei der Bürgermeisterwahl als Kandidat für die CSU im schwäbischen Wallerstein antreten. Nach heftigen Protesten des Ortsverbands zog er seine Bewerbung zurück. Ein Muslim und die Christlich-Soziale Union passten nicht zusammen, sagten Parteimitglieder laut Sahin.

"Der Vorfall zeigt, dass Teile der CSU immer noch nicht in der Einwanderungsgesellschaft und der Realität in Deutschland angekommen sind", sagte der andere Bundesvorsitzende der TGD, Atila Karabörklü. Es zeige auch: "Egal wie viel du dich anstrengst und integrierst – du wirst nie als gleichwertiges Mitglied anerkannt und akzeptiert. Wenn nicht zählt, was du leistest, dann werden die Grundwerte dieses Landes missachtet. Das ist ein verheerendes Signal für das Zusammenleben in einer Einwanderungsgesellschaft."

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