Entspannung nach Hitzegewittern: Waldbrandgefahr bleibt

Die Unwetter in Südbayern führen mancherorts zu Chaos. Polizei und Rettungskräfte ziehen Bilanz der Gewitter vom Montag. Eine endgültige Entwarnung gibt es noch nicht.
von  dpa
Dunkle Gewitterwolken und Regen sind zu sehen. Foto: Nicolas Armer/Archivbild
Dunkle Gewitterwolken und Regen sind zu sehen. Foto: Nicolas Armer/Archivbild © dpa

München (dpa/lby) - Nach den Hitzegewittern ist vorerst Entspannung in Bayern angesagt. Zwar erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Dienstag in den Alpen noch einzelne Gewitter. Starkregenschauer könnten einen Niederschlag von bis zu 20 Litern pro Quadratmeter binnen einer Stunde mit sich bringen. Doch ein DWD-Sprecher gab Entwarnung, die etwas kühlere Luft habe die Gewitterlage deutlich abgeschwächt. "Die kommenden Niederschläge sind nicht mit denen von Montag zu vergleichen", sagte er.

In den kommenden Tagen nimmt das Schauerrisiko bis zum Wochenende ab, wie der DWD mitteilte. Die Temperaturen im Freistaat liegen demnach zwischen 21 uns 30 Grad. Die Waldbrandgefahr bleibt hoch.

Am Montag hatten teils schwere Gewitter und starke Regenfälle der tagelangen Hitzewelle ein Ende bereitet. Feuerwehr und Polizei registrierten im Freistaat vollgelaufene Keller, Blitzeinschläge und zahlreiche weitere Schäden.

In Regensburg musste die Feuerwehr rund 60 Mal ausrücken. Die rund 100 Feuerwehrleute wurden nach örtlichen Behördenangaben vor allem wegen umgestürzter Bäume und Brandmeldeanlagen gerufen. Im Großraum Regensburg verzeichnete die Polizei zudem Einsätze wegen hochgedrückter Gullydeckel, umgewehter Bauzäune und herabgefallener Äste, wie die Beamten mitteilen.

Auch in Schwaben rückten Polizei und Feuerwehr wegen umgestürzter Bäume und überfluteter Straßen aus. Im Großraum München liefen mehrere Bahnunterführungen voll, Passanten mussten durch knöcheltiefes Wasser waten, wie die "tz" berichtete.

Vermutlich wegen eines Blitzeinschlags war am Montag ein Waldbrand am Müllnerhorn-Gipfelgrat bei Karlstein (Landkreis Bad Reichenhall) ausgebrochen. Am Dienstag war das Feuer weitgehend gelöscht, wie das Bayerische Rote Kreuz mitteilte. Zuletzt suchten Feuerwehrleute nach verbliebenen Glutnestern.

Ein weiterer Waldbrand in Böbing (Landkreis Weilheim-Schongau) wurde nach Angaben eines Polizeisprechers gelöscht. Wegen des Unwetters hatte die Feuerwehr die Löscharbeiten unterbrechen müssen. "Der Regen in der Nacht hat uns sehr gut getan", sagte Peter Erhard von der Freiwilligen Feuerwehr Böbing. Bis zu 50 Liter Niederschlag seien pro Quadratmeter gemessen worden.

Durch den Regen vom Montag ist die Waldbrandgefahr in Südbayern nach Angaben des DWD vorerst nicht mehr akut. Doch schon zum Wochenende soll sie demnach wieder auf Stufe 4 von 5 steigen. In Nordbayern bleibt sie überwiegend auf Stufe 5. Wegen der Waldbrandgefahr soll die Waldbrandluftbeobachtung in der Oberpfalz bis Donnerstag täglich zu Beobachtungsflügen starten, wie die Regierung in der Oberpfalz mitteilte.

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