Energisch ausgebremst
Fürth unterliegt 0:2 in Cottbus – weil Kleine patzte und Prib schubste. „Es wäre mehr drin gewesen“
COTTBUS 0:2 in Cottbus zu verlieren ist nicht zwingend eine Schande. Die Umstände, wie die Fürthern gestern ihre erste Saisonniederlage kassierten, waren indes ärgerlich.
Fürths Trainer Mike Büskens vertraute im Spitzenspiel der Mannschaft, die das 1:0 gegen den FSV Frankfurt bewerkstelligt hatte – also weiterhin mit Stephan Fürstner statt Milorad Pekovic vor der Abwehr. Cottbus begann stürmisch, profitierte aber letztlich von einem Blackout von SpVgg-Kapitän Thomas Kleine. Ausgerechnet der Routinier grätschte an einem relativ überschaubaren Ball vorbei – und ausgerechnet Nils Petersen hatte frei Bahn. Jener Petersen, der mit sechs Treffern aus vier Spielen in die Partie gegangen war. Wenig überraschend, dass der vor Selbstvertrauen strotzende Torjäger der Lausitzer mühelos an Fürths Keeper Max Grün vorbeizog und einnetzte (17.).
Das Kommando übernommen, aber kaum Chancen
Es war der Weckruf für die Fürther, die ab diesem Zeitpunkt mehr und mehr das Kommando übernahmen, ohne dabei aber großartige Chancen herauszuspielen. Es waren Distanzschüsse, die Cottbus-Keeper Thorsten Kirschbaum beschäftigten. Am nähesten dran war Nico Müller, dessen 25-Meter-Geschoss Kirschbaum nur mit Mühe parieren konnte (21.).
Wenig zu sehen bis dato vom Fürther Hoffnungsträger Danijel Aleksic, der sich besonderer Aufmerksamkeit der Energie-Deckung erfreute und folgerichtig, weil wirkungslos, nach 67. Minuten für Kingsley Onuegbu Platz machen musste. Wesentlich munterer sein Nebenmann Dani Schahin, aber auch der kam gerne und oft den berühmten Schritt zu spät.
Warum Prib Kronaveter umschubste, das bleibt sein Geheimnis
Wie auch im zweiten Durchgang Edgar Prib gegen Rok Kronaveter. Warum Prib den Slowenen aber umschubste, das bleibt sein Geheimnis. Jedenfalls war es ein Elfer, den Energie-Kapitän Marc-Andre Kruska sicher zum 2:0 für Cottbus verwandelte (62.). Allerdings roch es bereits in der 47. Minute stark nach Strafstoß – auf der anderen Seite. Markus Brzenska fuhr Nico Müller kernig in die Parade, aber da blieb der Pfiff von Schiedsrichter Tobias Stieler aus.
Die beste Möglichkeit zum Anschluss eröffnete sich Pechvogel Kleine nach einem Freistoß von Leo Haas. Aber Kirschbaum fischte Kleines Kopfball mit den Fingerspitzen von der Torlinie (64.). Das war es aber auch schon im Großen und Ganzen an Chancen auf Fürther Seite, Cottbus hatte seine Offensiv-Bemühungen ohnehin weitgehend eingestellt.
Prib durfte sich, nach feinem Solo vom munteren Schröck, nochmals versuchen, scheiterte aber auch am famosen Kirschbaum (87.). Machtlos war Kirschbaum allerdings beim Kopfball von Onuegbu, der auf der Latte landete (90.).
Büskens: "Ich bin sehr enttäuscht"
Aber insgesamt war es von Fürther Seite für einen Dreier doch zu wenig. Dennoch eine ärgerliche Niederlage, weil selbstgemacht. Fazit von Fürths Trainer Büskens: „Es wäre mehr für uns drin gewesen, aber im letzten Drittel des Spielfeldes hatten wir zu wenig Durchsetzungsvermögen. Da hatte uns Cottbus etwas voraus. Deshalb ist der Sieg verdient und ich bin sehr enttäuscht.“ Das durfte er auch sein.“ ERG
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