Endlich: Seit gestern bauen sie unsere Delfin-Lagune

Spatenstich für eines der umstrittensten Bauprojekte der Stadt. Emotionen kochten
von  Abendzeitung

Spatenstich für eines der umstrittensten Bauprojekte der Stadt. Emotionen kochten

NÜRNBERG Es war eben nicht der Baubeginn für ein städtisches Hallenbad. Auch wenn es um große Wasserbecken geht. Gestern wurde der Grundstein für die Delfin-Lagune im Tiergarten gesetzt. Es ist eines der umstrittensten Bauprojekte der vergangenen Jahre. Und eines, das die Emotionen hochkochen lässt – auch beim Festakt.

OB Ulrich Maly (SPD) machte klar, dass er sich mit den Argumenten der Tierschützer (s. unten) auseinander gesetzt habe. „Der Mensch kann Natur nie als Natur nachbilden“, sagte er. Wenn man sich aber entschieden habe, Tier in Zoos zu halten, dann „ist es eine ethische Verpflichtung, die Lebensbedingungen der Tiere stetig zu verbessern“. Nürnbergs Tiergarten, so Bayerns Umwelt- und damit Zoominister Markus Söder (CSU), sei beispielhaft für artgerechte Tierhaltung.

Der Tiergarten zeige in der neuen Lagune „Wasser als bedrohten Lebensraum“, so Tiergartenbürgermeister Horst Förther (SPD). „Wenn 400000 Delfine als Beifänge in den Netzen der Fischer sterben, dann ist das ein Skandal!“ Für Deutschlands schönsten Landschaftszoo sei es eine Herausforderung, dass die Anlage in die Umgebung integriert werde. Auch wenn’s teuer sei. 24 Millionen Euro soll die Delfin-Lagune samt integriertem Manati- (Seekühe) und Tropenhaus kosten. Die Summe muss der Tiergarten nicht alleine schultern. 1,8 Millionen zahlt die Bayerische Landesstiftung, 2,5 Millionen der Verein der Tiergartenfreunde. Vom Förderverein „DelphinLagune“ kommen 850000, von der Max-Grundig-Stiftung 200000 und von Cortal Consors 20000 Euro im Jahr.

Aber auch die Besucher müssen ihren Beitrag leisten. Die Ticketpreise steigen. Allerdings ist dann für jeden Besucher der Eintritt in die Lagune inbegriffen. Derzeit kosten der Besuch des Tiergartens 7,50 Euro und des Delfinariums 4,50 Euro, zusammen 12 Euro. „Die neuen Preise werden unter diesen 12 Euro bleiben“, versprach Förther. Um wie viel, werde sich bei der Eröffnung 2011 zeigen. Er rechnet dann mit 1,2 Millionen Gästen im Jahr. M. Reiner

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