Endlich! Neues Streusalz für Nürnberg

Das Pannen-Schiff hängt weiter im Kanal fest – aber SÖR pocht auf die Lieferverträge
NÜRNBERG Der Winter ist zurück in der Stadt, das Schiff mit dem Nürnberger Streusalz allerdings steckt weiter wegen Hochwassers auf dem Main-Donau-Kanal bei Passau fest. Versinkt Nürnberg nun vollends im Chaos, wenn Schnee und Eis die Straßen zurück erobern?
Nein – denn diesmal hat die wegen Fehlplanungen viel gescholtene Behörde SÖR schnell reagiert und den Salzlieferanten in die Pflicht genommen. Etwa 50 Lkw sind in den letzten Tagen von Niederbayern gen Norden gerollt. An Bord: 1500 Tonnen Salz, die vom Schiff umgeladen wurden. „Wir pochen auf die Lieferverträge“, betont SÖR-Chef Ronald Höfler. Der Salzhändler ist verpflichtet, die Ware in die Stadt zu bringen. Ob mit einem Schiff oder über die Straßen ist ihm selbst überlassen.
Angesichts des stolzen Tonnen-Preises von 150 Euro (im Sommer kostet die gleiche Menge nicht mal die Hälfte) dürfte der Lieferant die Mehrkosten verschmerzen. Das Nürnberger Salzdepot in der Großreuther Straße ist jedenfalls wieder zu einem Drittel gefüllt.
Klingt nach viel – ist es aber nicht. Denn sollte es die Stadt wieder derart heftig einschneien wie im Dezember, sind die Vorräte nach einer Woche aufgebraucht. Für diesen Fall hat die Stadt, so Höfler, aber neue Verträge mit anderen Lieferanten abgeschlossen. Und: Irgendwann wird auch das Schiff aus Passau mit seinen verbliebenen 2500 Tonnen den Weg zum Nürnberger Hafen finden.
Bleibt die Hoffnung, dass diese Rechenspiele theoretischer Natur sind. Denn glaubt man den Experten von wetter.com, soll es in den nächsten zwei Wochen knackig kalt bleiben – ohne große Niederschläge allerdings.
Steffen Windschall