Endlich! Die rot-weiße Fahne weht auf unserer Kaiserburg

Nach langen Diskussionen schmücken nun auch Nürnbergs Stadtfarben das weltberühmte Wahrzeichen. Doch der Parteienstreit ist noch lange nicht zu Ende.
von  Abendzeitung

Nach langen Diskussionen schmücken nun auch Nürnbergs Stadtfarben das weltberühmte Wahrzeichen. Doch der Parteienstreit ist noch lange nicht zu Ende.

NÜRNBERG Es ist geschafft! Seit Mittwoch, 12.01 Uhr flattert endlich die Nürnberger Stadtfahne über der Kaiserburg im strammen Südwest-Wind. Rot-weiß und mit einer Größe von 2,40 auf 4 Metern nicht zu übersehen. Fast 25.000 Euro hat es gekostet, um den acht Meter hohen Fahnenmasten auf dem Fünfeckturm (Höhe 44 Meter) zu errichten, an dem das robuste Polyestertuch in den Stadtfarben jetzt hängt. Damit sollte das letzte Kapitel der schier unendlichen Geschichte um die Beflaggung der Burg geschrieben sein. Doch von wegen! Der Streit geht weiter...

Ausgangspunkt war der Erlass des bayerischen Innenministers, künftig alle staatlichen Gebäude dauerhaft zu beflaggen. Die Kaiserburg gehört dem Freistaat. Oberster Burgherr ist der Finanzminister. Und der wies seine Burg-Verwaltung an, die Bayernfahne auf dem Heidenturm und die Deutschlandflagge auf dem Palas zu hissen.

Auf dem Fünfeckturm gilt die staatliche Flaggen-Verwaltungsordnung nicht

Für die Stadtfahne war da kein Platz – und auch die rechtliche Grundlage fehlte. Was einen Sturm der Empörung bei den Bürgern auslöste: Das Nürnberger Wahrzeichen müssten auch die Nürnberger Stadtfarben schmücken. Nach langer Diskussion wurde eine Lösung gefunden. Auf dem Fünfeckturm darf die Stadtfahne gehisst werden. Der wurde nämlich vom Freistaat per Erbbaurecht der Stadt übertragen – mit der Folge, dass die staatliche Flaggen-Verwaltungsordnung hier nicht gilt.

„Schön, dass die Flagge jetzt weht“, sagt SPD-Stadtrat Lorenz Gradl, der die Lösung vorgeschlagen hat. Auch CSU-Fraktions-Chef Michael Frieser freut sich – wünscht sich aber, dass die Stadtfahne dauerhaft weht.

Was die SPD ablehnt. Gradl: „Die Fahnen sollten eigentlich nur zu besonderen Anlässen aufgezogen werden. So wie das schon früher der Fall war.“ Daran arbeitet auch OB Ulrich Maly (SPD). In regem Schriftverkehr mit dem Innen- und Finanzminister kämpft er gegen die Dauerbeflaggung. Bisher ohne Erfolg. Und deshalb darf die Stadtfahne bis zur endgültigen Lösung dauerhaft über der Burg flattern. mir

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