Ende der FFP2-Pflicht: Söder lässt die Maske fallen

Der Ministerpräsident kündigt an, dass der FFP2-Mundschutz bald keine Pflicht mehr sein soll. Was dann gilt - und was er noch ändern will.
von  had, rm, lma
Ob er sie wohl trotzdem weiter trägt? Söder bei einem Pressetermin mit einer FFP2-Maske.
Ob er sie wohl trotzdem weiter trägt? Söder bei einem Pressetermin mit einer FFP2-Maske. © picture alliance/dpa

Sie hat von Anfang an für Streit gesorgt: die FFP2-Maskenpflicht. Nun soll es damit vorbei sein. Wegen der wachsenden Zahl an vollständig gegen Corona Geimpften wird es ab der kommenden Woche in Bayern eine völlig neue Corona-Verordnung geben, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag in München ankündigte.

Medizinische Masken den FFP2-Masken gleichgestellt

Im Zuge dessen soll dann auch die FFP2-Maskenpflicht fallen. Der Ministerpräsident erklärte, künftig würden sogenannte medizinische Masken den FFP2-Masken gleichgestellt.

Allerdings, so berichtet der BR, will Söder wohl dann wieder stärker auf die FFP2-Masken zurückgreifen, wenn in dem geplanten neuen Warnsystem für Kliniken die höheren Warnstufen "gelb" und "rot" erreicht werden.

Ab Oktober auch Lockerungen bei Diskotheken und Clubs möglich

Die Maskenpflicht werde zudem bei Veranstaltungen unter freiem Himmel ebenso wegfallen wie die unterschiedlichen Vorgaben für Sitz- und Stehplätze. In Innenbereichen gelte die Maskenpflicht aber weiterhin auch am Sitzplatz, sofern nicht genügend Sicherheitsabstand möglich sei. Wenn der Schulstart im September gut funktioniere, seien ab Oktober auch Lockerungen bei Diskotheken und Clubs möglich.

Söder sagte aber, dass hier dann besondere Auflagen zum Tragen kämen wie die Pflicht zur Vorlage eines PCR-Tests. "Wir werden eine einfachere und verständlichere Verordnung auf den Weg geben", sagte der CSU-Chef. Basis dafür sei das 3G-Prinzip mit Freiheiten für Geimpfte, Genesene und Getestete.

In Grund- und Förderschulen sollen "Lollitests" eingeführt werden

In den Schulen soll der Präsenzunterricht nach den Ferien mit vermehrten Tests und einer vorläufigen Maskenpflicht auch am Sitzplatz gesichert werden. In weiterführenden Schulen seien drei Tests pro Woche geplant, in Grund- und Förderschulen sollen die "Lollitests" eingeführt werden. Bei letzteren werde geprüft, inwiefern sie auch für Kindertagesstätten eingesetzt werden könnten.

Die Quarantäneregelung an Schulen soll ebenfalls vereinfacht werden. Wenn etwa ein Schüler positiv auf das Coronavirus getestet werde, müsse nicht mehr automatisch die ganze Klasse in Quarantäne gehen, sagte Söder. Stattdessen sollen die Mitschüler dann eine Woche lang täglich getestet werden.

Markus Söder: Es soll keinen weiteren Lockdown geben

Söder kündigte zudem an, dass auch die Impfkampagne weiter intensiviert werden müsse. Er sehe eine realistische Chance, dass sich am Ende 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung impfen lassen würden. Er sagte, dass es keinen weiteren Lockdown wie in den ersten drei Corona-Wellen mehr geben solle.

Die Freien Wähler begrüßten die Pläne. "Der Ministerpräsident gibt das Gros seiner Positionen zugunsten unserer auf", sagte deren Parlamentarischer Geschäftsführer, Fabian Mehring. Der CSU-Koalitionspartner hatte sich immer wieder für mehr Lockerungen stark gemacht.

Die nächste Kabinettssitzung in Bayern findet am Dienstag statt. Söder sagte, dass in den kommenden Tagen die Details zu den Neuerungen erarbeitet und im Kabinett besprochen würden.

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