Eminem und dem Dalai Lama auf der Spur

Herr Dürr im Interview: „Fanta 4“-Rapper Thomas D. gastiert am Montag im E-Werk. Die AZ verlost ein Meet&Greet!
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Zu Gast im E-Werk: Thomas D.
abendzeitung Zu Gast im E-Werk: Thomas D.

Herr Dürr im Interview: „Fanta 4“-Rapper Thomas D. gastiert am Montag im E-Werk. Die AZ verlost ein Meet&Greet!

Hätten sie Ende der Achtziger nicht zusammen gefunden – man hätte sie casten müssen: Die Fantastischen Vier. Wie eine durchgeplante Boygroup kamen sie daher – mit Michi Beck, dem Schönen, Smudo, dem Intellektuellen, Andy Y, dem Sound-Nerd – und Thomas „D.“ Dürr, dem bunten Hund mit spiritueller Ader. Am Montag (21 Uhr) gastiert der schwäbelnde Weltverbesserer im Erlanger E-Werk, wir sprachen mit ihm über sein aktuelles Album, Deutsch-Rap und die Tsunami-Katastrophe von 2004, der er nur knapp entkam.

AZ: Wieso haben Sie Ihr neues Album „Kennzeichen D“ genannt? Hat Thomas D. wie seine jungen Kollegen Fler und Dissziplin den Patriotismus entdeckt?

THOMAS D.: Um Gottes willen, nein. Was momentan im deutschen HipHop abgeht, interessiert mich nicht, ich will da nicht dazugehören. Sobald irgendwas frauenfeindlich oder chauvinistisch wird, schalte ich ab. „Kennzeichen D“ beschreibt einfach verschiedene Seiten von mir. Ich gehe ja gerne in die Tiefe, kann aber auch lustig sein...

Vor allem Letzteres dominiert bei „Kennzeichen D“, mit Ausnahmen: Im Track „An alle Hinterbliebenen“ thematisieren Sie den Tsunami im Indischen Ozean, dem sie und Ihre Familie 2004 in Thailand nur knapp entkommen sind. Warum kommt der Song erst jetzt?

Ich will keiner dieser Promis sein, die damit hausieren gehen. Viele saßen in ihren höher gelegenen Villen und berichteten dann in Talkshows tränenreich, was sie gesehen haben. Wir aber waren mittendrin. Meine Frau und ich wurden von der Welle auseinander gerissen und vier Kilometer weggeschwemmt. Ich konnte gerade noch meine kleine Tochter am Arm packen. Ich habe viele Menschen sterben sehen, und um ein Haar hätte es uns auch erwischt. Ich hatte immer Textfragmente im Kopf und wollte irgendwann dieses Lied machen. Jetzt war der richtige Zeitpunkt.

Was fasziniert sie eigentlich so am Dalai Lama? Der Mann ist mit seinen früheren Verbindungen zu Nazi-Größen und wegen seines Umgangs mit internen Kritikern umstritten.

Davon ist mir nichts bekannt, ich habe Seine Heiligkeit als jemanden kennen gelernt, der selbst seine erbittertsten Gegner liebt. Ein echtes Vorbild.

Sonst gibt’s keine?

Naja, ich bin dank seines neuen Albums wieder ein Riesen-Fan von Eminem geworden. Das sind schon interessante Zeiten: der beste Rapper der Welt ein Weißer, der amerikanische Präsident ein Schwarzer – das gibt Hoffnung.

Interview: Steffen Windschall

Die AZ verlost ein 1 mal 2 Karten für Thomas D.s Konzert im E-Werk am Montag inklusive eines Meet-and-Greet. Wählen Sie einfach am Sonntag um 13 Uhr die Gewinn-Hotline 0911/204460!

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