Emil und Luise: Hilfswelle für kranke Geschwister

Große Solidarität in Erlangen: Mehr als 2000 Menschen kamen am Sonntag zu der großen Knochenmarks- Typisierungs-Aktion für zwei schwerkranke Kinder. Jetzt heißt es, warten auf das Ergebnis.
von  Abendzeitung
Alle wollen helfen: Über 2000 Menschen kamen zur Knochenmark-Typisierung für Emil und Luise (bayernpress)
Alle wollen helfen: Über 2000 Menschen kamen zur Knochenmark-Typisierung für Emil und Luise (bayernpress) © az

Große Solidarität in Erlangen: Mehr als 2000 Menschen kamen am Sonntag zu der großen Knochenmarks- Typisierungs-Aktion für zwei schwerkranke Kinder. Jetzt heißt es, warten auf das Ergebnis.

ERLANGEN Mit so einer Welle der Solidarität hatte in Erlangen wohl niemand gerechnet: Über 2000 Menschen aus ganz Mittelfranken kamen zu der großen Typisierungs-Aktion der Deutschen Gesellschaft für Knochenmarkspende (DKMS) in die Erlanger Friedrich-Rückert-Schule, um sich für die beiden schwerkranken Kinder Emil (2) und Luise (5) testen zu lassen. Gesucht wurde dort ein geeigneter Knochenmarkspender.
Denn beide süßen Kids leiden an der Falconi-Anämie, einer seltenen Erbkrankheit, die verhindert, dass sich im Knochenmark neue Blutzellen bilden.

Auch Emil und Luises Eltern, Silke (34) und Thomas (35), zeigten sich von der großen Anteilnahme vollkommen überrascht: "Wir sind überwältigt. Von so einer großen Solidarität hatten wir nicht mal zu träumen gewagt!" Bereits zum Start um zehn Uhr hatten sich vor der Tür schon lange Schlangen gebildet. Wartezeiten von bis zu einer Dreiviertelstunde waren keine Seltenheit. Und auch die für die Typisierung nötigen fünf Milliliter Blut ließen sich die Erlanger bereitwillig abzapfen.
"Das ist doch eine Selbstverständlichkeit", findet Spenderin Ingrid Modlmayr, "wenn meine Kinder so krank wären, würde ich mich auch über Hilfe Freude."

Hoffen auf den Richtigen

Seit knapp einem Jahr wissen Silke und Thomas von der Krankheit ihrer Kinder. Seitdem hat sich ihr Leben komplett verändert: "Im Moment ist Luise stabil, aber das kann schon nächste Woche wieder vorbei sein", erklärt Thomas. Denn wer an der Falconi-Anämie leide, sei extrem anfällig - jeder Schnupfen könne da zur Gefahr werden
Ob jetzt bei der Typisierungs-Aktion der oder die Richtige dabei war, wird sich erst in sechs Wochen herausstellen. So lange dauert die Auswertung der Blutproben. Und auch wenn die Chance auf einen Treffer laut DKMS relativ gering ist, Silke und Thomas geben die Hoffnung noch lange nicht auf: "Wir glauben fest daran, dass einer dabei war!"
K. Kaufmann

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