Elternverband warnt vor Panik

Er ist mit einer Wolfsmaske maskiert, zerrt das Mädchen ins Gebüsch und missbraucht es - eine Horrorvorstellung für Mütter und Väter. Was diese nach dem Vorfall in München tun sollten, rät der Elternverband.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

München (dpa/lby) - Nach der Vergewaltigung einer Elfjährigen in München warnt der Bayerische Elternverband vor Panik und ruft zu mehr Zivilcourage auf. "Kinder dürfen jetzt keine Angst bekommen", sagte die stellvertretende Landesvorsitzende Angela Wanke-Schopf der Deutschen Presse-Agentur. Eltern könnten ihren Kindern sagen: "Schaut genau hin. Geht nicht in Parks, wenn dort niemand ist", riet Wanke-Schopf. "Aber Kinder sollten nicht in Panik verfallen. Viele Eltern haben wahnsinnige Angst, weil es am helllichten Tag passierte."

Ein 43-Jähriger soll das Mädchen am Dienstag ins Gebüsch gezerrt und schwer sexuell missbraucht haben. Dabei hat er den Ermittlungen zufolge eine Wolfsmaske getragen. Die Polizei nahm den Deutschen am Donnerstag fest. Er ist den Angaben zufolge unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraft und war für einige Jahre in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht, bevor er zuletzt in einer therapeutischen Wohngemeinschaft wohnte.

"Ein Einzelfall ist das sicher nicht", sagte der Landesvorsitzende des Elternverbands, Martin Löwe, der dpa. Nun müsse genau geprüft werden, ob und wo Fehler bei der Einschätzung des Mannes gemacht worden seien. Über ein Versagen könne bislang nur gemutmaßt werden. Er betonte, dass gerade die bayerische Justiz nicht als lasch gelte.

Zwei Passantinnen hatten die Tat nach Angaben der Polizei gesehen und sich erst später bei den Beamten gemeldet. Wanke-Schopf nahm das zum Anlass für Gesellschaftskritik: "Mir ist nicht klar, wie das vor den Augen der Öffentlichkeit passieren kann." Ihr Eindruck sei, dass sich die Menschen immer weniger trauten, einzuschreiten oder zumindest die Polizei zu informieren - "auch auf die Gefahr hin, dass man mal eine Situation falsch einschätzt". Hier sei mehr Sensibilität notwendig.

Mit Blick auf die Landeshauptstadt, wo Wanke-Schopf selbst wohnt, sagte sie: "München ist eigentlich eine sichere Stadt, wo man keine Angst haben muss." Deswegen warnten viele Eltern allerdings auch ihre Kinder nicht, zum Beispiel Parkanlagen zu meiden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.