Elke Sommer: Riesen-Zoff mit dem Bürgermeister!

Die fränkische Hollywood-Diva setzt sich an die Spitze einer Bürgerinitiative, die ein neues Baugebiet in Marloffstein verhindern will. Geht’s dabei nur um Naturschutz..?
von  Abendzeitung
„Oh wie schön ist Marloffstein“: Schauspielerin Elke Sommer will verhindern, dass auf dieser Wiese ein Neubaugebiet entsteht.
„Oh wie schön ist Marloffstein“: Schauspielerin Elke Sommer will verhindern, dass auf dieser Wiese ein Neubaugebiet entsteht. © Schreiter

Die fränkische Hollywood-Diva setzt sich an die Spitze einer Bürgerinitiative, die ein neues Baugebiet in Marloffstein verhindern will. Geht’s dabei nur um Naturschutz..?

MARLOFFSTEIN Gute Naturschützer gegen böse Bausünder? So einfach ist der Konflikt nicht gestrickt, der dieser Tage die 1600 Bürger des beschaulichen Marloffstein spaltet. Das Örtchen bei Erlangen soll weiter wachsen – und jünger werden, findet Bürgermeister Rainer Schmitt (CSU). Ein neuer Flächennutzungsplan sieht vor, dass zwei Areale als mögliche Wohnbauflächen deklariert werden, unter anderem der Hackerberg mit 1,26 Hektar.

Dagegen formiert sich Widerstand. Allen voran streitet Schauspielerin Elke Sommer: „Mit Bestürzung“ habe sie von den Plänen erfahren, schrieb sie an die Verwaltungsgemeinschaft Uttenreuth. Der Filmstar fürchtet, dass „der Charakter Marloffsteins mit seinen Trockenwiesen und Vogelbrutgebieten stark beeinträchtigt“ würde.

"Die ist doch eh kaum in Marloffstein“

Im Wirtshaus freilich spotten sie darüber: „Die Sommer hat doch ihr Grundstück vor Jahrzehnten nur wegen ihres Namens bekommen“, feixen die Stammtischbrüder. Sie glauben: Elke Sommer und ihre Mitstreiter – fast durch die Bank bestens situiertes Klientel – fürchten um den Wert ihrer Anwesen. Und vielleicht um die Aussicht.

Bürgermeister Schmitt hingegen fürchtet ums Weiterbestehen des Marloffsteiner Kindergartens und der Grundschule: „Wir sind eine kleine Gemeinde“, räumt er ein. „Unsere Entwicklungsmöglichkeiten sind nicht so vielfältig.“ Und: Marloffstein ist alt. So will Schmitt Erlanger oder Nürnberger „Stadtflüchtlingen“ – jungen Familien – ermöglichen, in dem Naherholungsgebiet Fuß zu fassen.

Was – behaupten wiederum die Gegner des Projekts – auch mit bestehenden Strukturen möglich wäre: „Im inneren Ortskern stehen genügend Freiflächen zur Verfügung“, schrieb Aktivistin Sommer. Innerhalb der nächsten zehn Jahre stehe auch eine größere Anzahl Häuser zum Verkauf. Am 30. September steht der Flächennutzungsplan erneut auf der Tagesordnung im Gemeinderat. Ob Elke Sommer anwesend sein wird? Eher unwahrscheinlich. Schließlich sei sie ja „eh kaum in Marloffstein“, amüsieren sie sich am Stammtisch.

Steffen Windschall

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