Elfen, Helden, Spiderman

Der Erlanger Comic-Salon widmet sich in diesem Jahr neben klassischen Zeichenfiguren vor allem politischen Themen. Hauptthema diesmal: die arabische Comic-Szene
von  Abendzeitung
Schmökern im Comic-Salon: Beobachtet in Erlangen.
Schmökern im Comic-Salon: Beobachtet in Erlangen. © dapd

ERLANGEN Comics zum Nahostkonflikt oder zu den revolutionären Umbrüchen im arabischen Raum neben dem klassischen Superhelden: Seit Donnerstag läuft der Internationale Comic-Salon in Erlangen. Im Mittelpunkt des viertägigen Festivals, das noch bis 10.Juni läuft, stehen die Themen Politik und Geschichte.
Die Hauptausstellung beleuchtet die arabische Comic-Szene und zeigt Werke von Künstlern aus Marokko, dem Libanon, Tunesien, Ägypten oder Jordanien, deren Alltag von Krieg und politischen Unruhen geprägt ist.

Der Comic-Salon gilt als das wichtigste Festival für grafische Literatur im deutschsprachigen Raum. Zu sehen sind unter anderem Karikaturen des ehemaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak oder des früheren Diktators von Libyen, Muammar al-Gaddafi. Ein Comic-Strip des tunesischen Künstlers Aladin Abu Taleb zeigt, wie bei einer Demonstration Soldaten der Regierung auf die Seite der Bevölkerung wechseln.
Doch auch die deutschen Künstler widmen sich verstärkt gesellschaftspolitischen Themen. Als die ersten Comicromane vor einigen Jahren auf den Markt gekommen seien, hätten sie vor allem autobiografische Geschichten erzählt, erläutert Festivalleiter Bodo Birk. Inzwischen setzten sich viele Zeichner dagegen mit der jüngeren Geschichte Deutschlands auseinander, etwa mit jüdischen Schicksalen im Zweiten Weltkrieg oder dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan.

Auf der angegliederten Messe präsentieren rund 150 Verlage und Agenturen, Magazine und der Comic-Handel Neuheiten und Trends der lebendigen Branche.
Dem Superhelden Spiderman, der 50 Jahre alt wird, ist eine eigene Ausstellung gewidmet. Dort sind Comics aus den Anfängen des Superhelden zu sehen. Der amerikanische Comic- und Trickfilm-Pionier Winsor McCay wurde ebenfalls mit einer eigenen Ausstellung bedacht.
McCay prägte im 20. Jahrhundert nicht nur das junge Medium Comic maßgeblich, aus seiner Hand stammen auch die ersten Zeichentrickfilme der Filmgeschichte.

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