Elektro-Auto: Modellstadt Nürnberg
Studenten tüfteln an einem E-Mobil made in Franken. Stadt will Standort werden
NÜRNBERG Heuer jährt sich die erste deutsche Eisenbahn-Fahrt zum 175. Mal. Die Tour des Adlers von Nürnberg nach Fürth – ein verkehrshistorisches Ereignis! Heutzutage gilt es andere Verkehrsprobleme zu lösen. Dabei sind sich Experten einig: Dem Elektro-Mobil gehört die Zukunft. Die Metropolregion will hier als Vorreiter ganz vorne mitmischen.
Fleck: Elektromobilität steht ganz oben
In den nächsten zehn Jahren will die Bundesregierung eine Million Elektro-Fahrzeuge in den Verkehr bringen. Auch bei Roland Fleck, Wirtschaftsreferent der Stadt Nürnberg, steht das Thema Elektromobilität ganz oben. Erklärtes Ziel: Das Elektro-Auto soll künftig untrennbar mit der Region verbunden sein: „Wir haben hier hervorragende Voraussetzungen, uns als zentraler Standort für Elektromobilität zu platzieren“, so Fleck. Das sei wichtig für die hiesige Wirtschaft, sichere Arbeitsplätze und die Umwelt.
Tatsächlich ballen sich am Standort viele innovative und führende Autozulieferer, Entwickler elektrischer Antriebe und Forschungseinrichtungen, die bereits ihre Energien für den Weg in die elektromobile Zukunft bündeln. Zwei davon sind Siemens und die Ohm-Hochschule. Der Konzern spendete dem Institut für leistungsstarke Systeme einen Hybrid-Antrieb (Wert 6.300 Euro). „Mit dem können wir jetzt konkurrenzfähige Forschung betreiben“, freut sich Armin Dietz, Professor für Antriebstechnik.
"Es gibt noch viel zu tun"
Diese Motoren sind zwar schon jetzt technisch anspruchsvoll, wurden auch bereits in Bussen in Nürnberg getestet. Aber es gibt noch viel zu tun, bis komfortable E-Autos durch die Straßen rollen. Professor Dietz weiß: „Die Maschinen müssen kleiner, kompakter, kostengünstiger und energieeffizienter werden.“
Spannend für Diplomant Peter Friedrich (22): „ Ideenreichtum und Kreativität ist gefragt, weil so vieles ineinandergreifen muss.“ Der Hybrid-Motor wird nun im Labor weiterentwickelt – unter quasi „realen Bedingungen.“ „Wir können simuliert den Fahrzyklus von Nürnberg nach Fürth zurücklegen und dabei theoretisch den Antrieb verbessern“, erklärt Professor Dietz.
Es wäre nicht die erste Fahrt zwischen den Nachbarstädten, die als historisch in die Technik-Geschichte eingeht...
mp
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