Eklat im Ehrenmord-Prozess!

Geliebte des Opfers vor dem Nürnberger Schwurgericht festgenommen: Anna B. ist zugleich Schwester eines der beiden Täter.
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Das Mordopfer: der griechische Wirt Georgius K. (36).
bayernpress 2 Das Mordopfer: der griechische Wirt Georgius K. (36).
Gestand den Mord: Der angeklagte Kellner Nedjat K. (34) bestreitet aber bislang, dass er den griechischen Gastwirt Georgius K. (36) zur Ehrenrettung der Familie erschossen hat.
bayernpress 2 Gestand den Mord: Der angeklagte Kellner Nedjat K. (34) bestreitet aber bislang, dass er den griechischen Gastwirt Georgius K. (36) zur Ehrenrettung der Familie erschossen hat.

Geliebte des Opfers vor dem Nürnberger Schwurgericht festgenommen: Anna B. ist zugleich Schwester eines der beiden Täter.

NÜRNBERG Er hat noch die letzte Nacht seines Lebens mit ihr verbracht – Stunden später wurde der Gastwirt Georgius K. (36) mit vier Schüssen auf offener Straße hingerichtet. Der Täter war der Bruder seiner Geliebten Anna B.* (36). Der Kosovare und sein ihn begleitender, noch flüchtiger Bruder duldeten nicht, dass die noch verheiratete Mutter zweier Kinder fremdging!

Der Angeklagte Nedjat K. (34) hat die Tat bereits zugegeben. Nicht jedoch, dass es ein „Ehrenmord“ gewesen sei. Vielmehr habe er Angst vor dem Wirt gehabt, der Anna B., Kellnerin in seinem Lokal in Schnaittach, unter Drohungen missbraucht habe.

Mit Spannung wurde deshalb gestern am Nürnberger Schwurgericht die Aussage der hübschen Blondine erwartet. Es wurde ein Spießrutenlauf für die zierliche Frau im schwarzen Hosenanzug. Kaum hatte sie die Sicherheitsschleuse im Gerichtsflur durchschritten – scharfe Kontrollen waren angeordnet – gellten markerschütternde Schreie durch den Flur.

Festnahme wegen eklatanter Widersprüche

Madja K. (36), die Witwe des Getöteten, war außer sich, beschimpfte die Rivalin – bis Verwandte ihr den Mund zuhielten. Dann pöbelte auch ihre Schwiegermutter die Frau an, die soviel Unglück über die Familie gebracht hatte – bis auch die betagte, schwarz verhüllte Rentnerin zum Schweigen gebracht wurde. „Es ist eben die Mama des Toten“, sagte entschuldigend einer ihrer Begleiter zu den aufgescheuchten Wachleuten.

Die verängstigte Anna B. versteckte sich dagegen hinter ihrem Anwalt, bis sie in den Saal trat. Nedjat K. lächelte – hatte seine Schwester doch beim Ermittlungsrichter zu seinen Gunsten ausgesagt: Dass der Wirt sie zum Sex gezwungen habe. Gestern wiederholte sie dies. Wie von ihr gewünscht, wurde sie unter Ausschluss der Zuhörer befragt. Dableiben durfte – gegen den Wunsch der Zeugin – Witwe Madja K. als Nebenklägerin.

Doch drei Stunden später wurde Anna B. wegen eklatanter Widersprüche in ihren Angaben festgenommen. Sie verließ den Saal in Handschellen in Richtung Gefängnis wegen Verdachts der Falschaussage.

Denn vor ihr hatte eine Zeugin, Hotelbetreiberin in Neustadt/Aisch, bestätigt, dass Anna B. öfter mit Georgius K. bei ihr abstieg. So wie auch in der Nacht zum Tattag. „Die beiden wirkten total verliebt. Sie hat sich an ihn gekuschelt und ihn geküsst“, so die Zeugin.

Fortsetzung Dienstag. cis

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