EKD-Chef kritisiert Italiens Migrationskurs
Palermo - Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat den harten Migrationskurs der italienischen Regierung deutlich kritisiert. "Wenn Menschen in Gefahr sind, müssen sie gerettet werden, alles andere ist unterlassene Hilfeleistung", sagte der bayerische Landesbischof der Deutschen Presse-Agentur bei einem Besuch auf Sizilien. Vor allem die Politik des Innenministers Matteo Salvini widerspreche der christlichen Haltung - auch wenn sich der Lega-Chef gerne als gläubiger Christ darstelle.
"Da muss man den klaren Graben zwischen Benutzung von christlicher Symbolik und dem tatsächlichen Handeln deutlich ansprechen", sagte Bedford-Strohm. "Das Handeln und das Reden des italienischen Innenministers ist geprägt von menschlicher Kälte." Es stehe "in tiefem Widerspruch zu allem, für was das Christentum steht".
Der EKD-Chef wollte am Montag in Palermo einen klaren Appell für die Seenotrettung von Migranten aussprechen. Am Sonntag hatte er die Retter der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch in Licata auf Sizilien besucht.
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